da waren es nur noch zwei

Hallo da draußen!

Wir haben Ende Januar, irgendwie verging die Zeit wie im Flug und das obwohl ich körperlich zur Ruhe gezwungen war und Haus und Couch gehütet habe.

Mein Blutbild war zwischenzeitlich mal etwas mies und der Körper brauchte alle Kraft, um das wieder in den Griff zu bekommen. Jetzt haut das zwar wieder hin, aber so langsam ist der Punkt erreicht wo es Zeit wird, das mit Chemo Schluss ist.
Es dauert einfach immer länger bis ich wieder fit bin, das Gewicht reduziert sich von ganz alleine, die täglichen Spaziergänge sind oft nicht wirklich drin und die Nebenwirkungen vom November sind auch wieder volles Rohr da.

Umso wichtiger sind Lichtblicke im Alltag, die Kraft geben und mich am Leben teilhaben lassen.

Zum Beispiel waren wir letzte Woche Mittwoch mit der Praxis und den Altkolleginnen essen. Zwar war der Sauerbraten leider nicht zu schmecken und ne Kinderportion Kloß mit Soße hätte es wohl auch getan, aber das Zusammensitzen mit allen, quatschen, lachen das hat dermaßen gut getan.

Donnerstag zur Chemo hab ich super nett mit einer Mitpatientin geplaudert und mich derweil schon mal für eine Kurklinik entschieden.
Dauert zwar noch ein Stück, da ich ja aber nicht die reguläre Klinik in Anspruch nehmen möchte, die die Rentenversicherung vorschlägt, muss man sich ja schon mal kümmern und informieren.

Ich hab es geschafft mein erstes Paar Socken zu stricken und hab schon Wolle und kleiner Nadeln geordert, um das zu perfektionieren.
Kalte Füße ade.
Außerdem schadet das meinen ollen schmerzenden Füßen auch nicht, wenn sie kuschelig eingepackt werden.

Ja und dann sind es die Beziehungen zu Mitmenschen oder Mitpatienten, die sich neu entwickeln und ergeben, die mir viel helfen.

Sabine Dinkel hat mich mit einer tollen Karte überrascht.

Von ihr stammt ja die Idee mit dem Postkartenflashmob und da sie selbst gerade in Schorletherapie steckt, seid so gut und helft doch uns beiden mit hübschen Karten.
Lena aus der Nachbarschaft, mit der zusammen wir unser kleines Weihnachtsstraßenfest gefeiert und organsiert haben, ist mein neuer Kuchendealer.
Auf der Suche nach Blätterteig mit Sahne brachte sie mir Schillerlocken bis an die Wohnungstür und gleich noch Kuchen zum kosten.
Ist zwar völlig gegen die Ernährungsempfehlungen für Krebspatienten, aber wenn man kaum was essen und schlucken kann, zählt jede Kalorie!
Kalorien gehe ich nachher auch mit Anne sammeln bei ’nem Kaffee und vielleicht paar Waffeln oder ’nem Stück Apfelstrudel.
Apropos Ernährung.
Damit beschäftige ich mich momentan auch, wenn der Chemobrain es zulässt.
Ernährungsdocs sagt euch vielleicht was, die haben ganz interessante und vor allem leckere Ansätze.
Dazu aber in einem seperaten Post mehr davon.

Und ihr dürft jetzt wieder den Countdown runter zählen.

6 – 5 – 4 3 – 2 – 1

3 Gedanken zu „da waren es nur noch zwei“

  1. Ich freue mich so sehr, dass dir die Karte gefällt.
    Nun schicke ich dir ganz viel Flausch von meinem heimischen Sofa inklusive lieber Grüße von den Pelzgesichtern.

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