Faszinierend hätte wohl Mr. Spok gesagt.
Der Termin beim Genetiker war aufschlussreich und zugleich verwirrend.
Aufschlussreich, weil das Ergebnis meine Entscheidung zur beidseitigen Mastektomie untermauert hat.
Ich habe die Mutation für Brustkrebs und leider auch die für Eierstockkrebs.
Es bedeutet für mich, das ich jetzt lebenslang zur Brustkrebskontrolle gehe und nicht nach 5 Jahren im Rahmen der sogenannten Heilungsbewährung aus dem Kontrollprogramm ausgeschrieben werde.
*Nur mal so am Rande, ich finde das eh Schwachsinn. Als Krebspatient, wenn auch als geheilt, hat man doch immer ein erhöhtes Risiko.*
Es heißt aber auch, das mir die Entfernung der Eierstöcke nahe gelegt wurde.
Leider gibt es keine Vorsorgeuntersuchung für Eierstockkrebs.
Wenn man einen Tumor im Ultraschall findet, ist das Kind in aller Regel schon in den Brunnen gefallen, weil die Eierstöcke quasi frei im Bauchraum schweben und nicht noch mal extra von irgendwelchem Gewebe umschlossen sind, was es eventuellem Krebs sehr leicht macht sich auszubreiten.
Für mich stellt das kein Problem dar.
Der Kinderwunsch ist abgeschlossen, die Eierstöcke nach 6 Chemos nicht mehr zu gebrauchen und ich muss im Rahmen der Behandlung eh in die Wechseljahre geschickt werden, weil Horst meine weiblichen Hormone heiß und innig geliebt hat.
Die OP hätte in sofern den Vorteil, das die Wechseljahre nicht per Medikament erzeugt werden, sondern eben weil die Eierstöcke ausgezogen sind.
Und außerdem ist damit auch gleich das Thema mit den Zysten und der Verhütung vom Tisch.
Was für mich schon irgendwie ein Problem darstellt und allgemeine Verwirrung stiftet, ist das zweite Ergebnis des Gentest’s.
Da finden die doch eine „Veränderung mit unklarer klinischer Bedeutung“, die noch nirgends beschrieben ist.
Na toll!!!!
Ich mein jeder Mensch ist ein Unikat, aber so ein seltenes Ding wollte ich ja nun wirklich nicht sein.
Letztendlich werden jetzt bei mir noch Mundschleimhaut und Zellen der Blase (glücklicherweise aus dem Urin gewonnen) untersucht, um das mit dem Eierstockkrebs noch mal genauer einzugrenzen.
Und ich bin echt froh, dass ich so resolut entschieden habe.
Der Genetiker fand es auch höchst bedenklich, das ich in einer Brust gleich 3 verschiedene Krebsarten hatte – Horst, Hubert und ein Baby, welches noch nicht wusste ob es sich Horst oder Hubert anschließt. Und konnte meinen Entschluss voll und ganz nachvollziehen.
Merke, wenn schon Unikum, dann wenigstens richtig entschieden!