Reha Tag 21

Hallo da draußen!

Ich habe es gewusst!
Wir trainieren hier doch für Olympia!!!
Heute stand der Tag im Zeichen der Ringe.

Erst mal bekommt Frau Holle ein kleines Lob für diesen Hauch von Winter.

Ich bin heute mit Entstauungsgymnastik gestartet und da schwante mir das mit Olympia.
Erst haben wir auf unseren Höckerchen sitzend mit Therabändern geübt. Schweißtreibend und anstrengend sag ich euch, dabei sieht dieses rote Gummiband recht harmlos aus. Aber die Therapeutin hat uns vollmundig versprochen „das gibt Muckis“.
Zum Ende der Stunde bildeten wir zwei Gruppen, setzten uns in einen Kreis, fädelten unsere Therabänder um einen Gymnastikreif und bewegten diesen mittels Zug am Band nach oben und unten Synchronität natürlich vorausgesetzt.
Leider gibt es wiedermal keine Bildaufnahmen derart verzückender Darbietungen.

In der Wassergymnastik gab’s heute ebenfalls Reifen, die wir vor und über den Körper führten, unter Wasser durchstiegen, um den Körper herum führten und zum Schluss bildeten wir erst auf dem Wasser und dann unter Wasser die olympischen Ringe.
Na was red ich schon seit drei Wochen?
Training für Olympia!!!

Ich hab das auf dem Laufband gleich mal fortgesetzt.
Heute 30min mit durchschnittlich 5km/h, da hab ich dann knapp 2,5km geschafft.
Reicht für heute an sportlicher Betätigung.

Aber man muss ja flexibel bleiben so lange noch nicht klar ist in welcher Disziplin man nun so startet bei Olympia. 😂

Zwischenzeitlich ging dann mal die Welt unter, was mir die Überleitung zur Gruppentherapie schafft.
Die war dann heute weniger witzig, ist sie eigentlich eher selten.
Heute waren wir zu dritt und wie immer gilt, was in den blauen Sesseln besprochen wird, bleibt in den blauen Sesseln. Schweigepflicht!
Nur so viel, weil ich dieses Bild zum Thema Selbstfürsorge so schön finde.

Kennt ihr die Tränenprinzessin?
In jedem von uns wohnt eine wunderschöne Tränenprinzessin und wartet auf ihren großen Auftritt.
Sie ist natürlich herausgeputzt mit langem Haar, Krönchen, einem tollen Glitzerkleid – kurzum mit allem was für einen eine schöne Prinzessin ausmacht.
Wenn sie keinen Auftritt haben kann, dann wird sie mit der Zeit griesgrämig und immer dicker und regelrecht fett und hässlich bis sie platzt. Dann brechen alle Dämme und es bricht aus uns heraus und wir können nicht mehr aufhören zu weinen.
Das will doch keiner, oder?
Also schämt euch eurer Tränen nicht und lasst der Tränenprinzessin ihren Auftritt bitte.

Und weil wir über Selbstfürsorge sprachen, landeten wir auch beim Thema „wie sorge ich für meinen Körper?“
Ja wie mach ich das?
Das muss gar nix großes sein, nicht der tolle Wellnessurlaub, die Fastenkur.
Nein, das geht damit los, das wir unseren Körper pflegen, ihn duschen und cremen zum Beispiel.
Das wir unseren Füßen, die uns durchs Leben tragen und bei der Chemo ganz schön gelitten haben, mal eine Fußpflege gönnen.
Das wir uns Zeit nehmen für ne Tasse Tee, einen Spaziergang oder oder oder.
Alles so Sachen, die man gut im Alltag einbauen kann oder die man gar nicht als Selbstfürsorge betrachtet.
Und dazu muss man nicht erst krank werden Leute!!!

Ich hab das heute Nachmittag genutzt und saß schön in der Bücherecke.

Von einer Mitpatientin gab’s dann noch ne Buchempfehlung „was seichtes“ und so saß ich das lesend und ganz abgetaucht in meinem Wohlfühlmoment.

Apropos Wohlfühlmoment.
Dazu gehört natürlich auch ausreichend Ruhe und Schlaf!

Bis morgen dann.

Eure Anett

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