Krebs und jetzt? Folge 3

Negativ, positiv, hormonabhängig?

Wir bringen etwas Licht in die Brustkrebsarten.

Nun sind wir also mit Ärzten versorgt.

Das nächste Problem: was sagen die?

Brustkrebs, ja das haben wir verstanden.

Doch was soll dieses hormonell, Her2 positiv?

TripleNegativ?

Wir bekommen Befunde, in denen stehen komische Zahlen.
Wenn alles halbwegs Normal gelaufen ist, haben wir die Stanzbiopsie oder Vakuumbiopsie hinter uns gebracht. Dabei wurden Zellen aus dem Tumor entnommen und in der Pathologie unter dem Mikroskop begutachtet. Dabei stellt man fest wie unsere Tumorzellen aufgebaut sind.

Die Zellen haben alle unterschiedliche Hüllen über die Sie durch die darauf befindlichen Rezeptoren überhaupt nur existieren. Alle unsere Zellen, auch die gesunden, haben Rezeptoren.

Rezeptoren sind wie Bausteine, die so speziell geformt sind, das nur andere Bausteine dort andocken können, welche das genaue Spiegelbild sind.

Unser Immunsystem erkennt viele kranke Zellen und entsorgt diese dann ohne das wir etwas merken.

Doch Krebszellen sind gemein. Es fehlen die Rezeptoren wo unser Immunsystem andocken kann.

Dafür gibt es die Rezeptoren wo Hormonzellen, Östrogen und/oder Progesteron andocken können. Durch die Hormonzellen bezieht die Krebszelle Ihre „Nahrung “ um zu überleben. Diese Hormonrezeptoren kann der Pathologe unter dem Mikroskop erkennen.

Je nachdem wie viele dieser Rezeptoren auf der Krebszellenhülle sind, bestimmt er seinen ersten Wert: den ER und PR Wert. Findet er viele Rezeptoren liegen die Werte bei bis zu 100% (manchmal auch mit Score 12 bezeichnet). Findet er also Rezeptoren wo Hormone andocken können, spricht man von hormonellen Brustkrebs.

Es gibt aber auch Krebszellen denen diese Rezeptoren fehlen. Der ER- und PR-Wert liegt also bei 0%. Auch wenn nur sehr wenige der Rezeptoren vorhanden sind, z.B. nur 6%, spricht man nicht mehr von hormonellen Brustkrebs.

Wir kommen zu dem nächsten Wert, der HER2- Wert.

Dieser kann positiv oder negativ sein. Auch hier werden Rezeptoren begutachtet. Diesmal aber Rezeptoren für Antikörper. Im Normalfall erkennt ja unser Immunsystem Zellen die nicht in unseren Körper gehören. Das Immunsystem erstellt dann einen „Bauplan“ für die Antikörper. Diese erstellten Antikörper haben dann die perfekte Form um an die Rezeptoren der Zellen anzudocken und diese zu zerstören. Nur erkennt ja unser Immunsystem die Krebszellen nicht. Aber der Pathologe erkennt Sie. Und er erkennt auch die Rezeptoren wo Antikörper andocken können. Dann heißt es HER2 positiv. Doch es gibt Krebszellen die haben weder Rezeptoren für Hormone, noch für Antikörper. Dann spricht man von TripleNegativ.

Es gibt aber noch weitere Werte welche der Pathologe bestimmt.

Ein wichtiger Wert ist auch der Ki-Wert.

Man kann es sich so vorstellen: Der Pathologe schaut sich 100 Krebszellen an. Und sieht das sich im Laufe eines Tages die Zahl der Zellen auf 120 erhöht hat. 20% der Zellen haben sich geteilt, waren aktiv. Der Ki-Wert liegt bei 20%. Würden sich die Zellen nicht teilen, hätten wir mit unseren Krebszellen kein Problem, denn einzelne Zellen werden unserem Körper keinen Schaden zufügen. Je niedriger der Ki-Wert, je langsamer wächst nun unser Krebs.

Nun gibt es noch G1, G2 und G3.

Dabei wird bestimmt wie sehr sich das Tumorgewebe von dem Gewebe was ihn umgibt unterscheidet. Gewebe ist ja ein Verbund aus Zellen. Nicht alle Zellen in diesem Verbund sind Krebszellen. Bei einem G1 sind es wenige Krebszellen, im Verbund befinden sich auch noch viele Gesunde Zellen. Bei G3 besteht der Verbund überwiegend aus Krebszellen.

Zu guter Letzt noch der T-Wert.

T1,T2,T3,T4. Dort wird die Größe des Tumorgewebes eingeteilt. T1 ist ein noch sehr kleiner Tumor, T4 ist ein großer Tumor. Der endgültige T-Wert ergibt sich meist erst nach der Operation, deswegen erspare ich Euch auch die Größeneinteilung.

Was die Ärzte nun aus diesen Werten ableiten, wie so eine Krebstherapie geplant wird, erfahrt Ihr bald in Folge4

Text/Konzept: Imke Neuber

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