Die Sache mit dem Müssen

Nein hier geht’s heute nicht um WC oder Inkontinenz.

Es geht um den Drang, den Glaubenssatz und die Erwartung, dass man:

• immer perfekt sein muss

• immer erreichbar sein muss

• immer ansprechbar sein muss

• immer gestylt sein muss

Muss man wirklich? Ich denke nicht!

Während meiner Therapie und den Ausbildungen der letzten 3 Jahre habe ich einiges gelernt.

Mut zur Lücke zum Beispiel. Wenn etwas nicht klappt oder unvollkommen ist, na und? Genau das macht sympathisch und vor allem nahbar. Mir hat das schon so oft die Scheu vor manchem Ausbilder oder Coach genommen, weil ich sie für so perfekt hielt. Letztendlich machte aber der Versprecher oder die Technik mit eigenem Kopf alles wahnsinnig menschlich und mir wurde klar, dass kannst du auch auf deine Art und Weise. 

Soll nicht heißen, dass ich mich ohne jegliche Ausbildung hinstelle und Coach sein will. Aber es wird nahbarer und sympathischer, wenn ich nahbar bin und über kleine Fehler lachen kann und auch mal was nicht weiß und später nachschlagen muss.

 

Immer erreichbar sein? Wieso, wozu, weswegen? 

Es gibt nicht umsonst einen Feierabend, Pausen, Urlaub, Wochenende. Das gilt für Arbeitnehmer, Chefs, Selbstständige, Ehrenamtler und Privatleute! Also Handy aus, Abwesenheitsnotiz, ect. nutzen und ganz bewusst nicht erreichbar sein. Ihr werdet nichts verpassen, ihr werdet euch erholen, Kraft tanken und merken, dass es auch noch etwas anderes als all eure Aufgaben oder Jobs gibt.

IHR WERDET LEBEN!

 

Dann wäre ja da noch die Sache mit dem Körperbild.

Schwieriges Thema. Wir werden einfach zu sehr durch die Gesellschaft und Medien anders konditioniert.

Ich selbst bringe auf kleine 1,50cm etwa 60kg mit. Und schon höre ich die Ersten zumindest denken, dass ich wohl mal aufpassen, mehr Sport, weniger oder anders essen sollte.

Wirklich?

Während meiner Reha in der Seeklinik Zechlin habe ich erfahren, das eben nicht hinter jedem vermeintlich dicken Körper das falsche Essen und zu wenig Sport steckt. Es können auch Erkrankungen oder Therapien sein. Der erste Eindruck täuscht da eher, wenn man die Hintergründe nicht kennt.

Bei mir ist es schlicht und ergreifend die Antihormontherapie, die mich in die Wechseljahre katapultiert hat und mir jetzt ein paar Röllchen mehr beschert als nötig wären. Ich mache Sport, ich arbeite im Garten, ich esse aber eben auch gern und nicht nur Salatblättchen. Ich verzichte nicht, ich genieße und das in Maßen, nicht in Massen. Essen ist Lebensqualität, kommt eben auf die Produkte an.

Und überhaupt, meine Röllchen haben mich schon so manche Antithrombose Spritze gut ertragen lassen.

Lieber Rubensfrau mit Lebensfreude als Magermodell mit ewig schlechter Laune.

Demnächst gibt’s dazu noch einen Post und Fotos zum Thema „dein Körper ist genug“.

 

Hausaufgabe bis dahin für euch!

Genießt das Leben, seid mal nicht erreichbar, seid mal nicht gestylt.

Eure Anett

Erfahrungen dazu gerne in den Kommentaren

2 Gedanken zu „Die Sache mit dem Müssen“

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