Zeit für dich – was kannst du täglich für dich tun?

Letzte Woche ging es ja darum, dir wirklich Zeit für dich zu nehmen an den Wochenenden oder freien Tagen. Heute soll es um die vielen kleinen Puzzleteile gehen, die dir täglich dabei helfen, sich gut um dich zu kümmern.

Nein sagen!

Gleich der schwierigste Part zuerst. Nein sagen ist nix für Weicheier, zumindest am Anfang. ICH war selbst bis zu meiner Krebserkrankung ein Ja Sager. Wann immer es eine Aufgabe zu übernehmen gab, war ich zur Stelle. Überstunden, Ehrenamt, Klassenfest organisieren, aber gerne doch. Dann kam der Brustkrebs und mein Körper hat sehr deutlich gezeigt, wann etwas geht und wann nicht und weil ich öfter mal nicht auf ihn höre, zieht er eben gern mal die Notbremse, noch immer.

Mein Tipp für dich: Überlege dir gut wo du zusagst, welche Aufgaben und Ämter du zusätzlich noch übernimmst. Passen sie in deinen Plan zeitlich als auch kräftetechnisch?

Nein sagen tut nicht weh und wenn man freundlich ablehnt und ehrlich sagt, ich schaffe das nicht noch, dann kommt in den seltensten Fällen eine negative Antwort zurück.

Auf deinen Körper hören und Pausen einlegen

Hörst du die Signale deines Körpers? Müdigkeit, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, leicht reizbar, Schlafstörungen, …

Und wenn ja, was tust du dann?

Dein Körper kann wirklich viel aushalten, das habe ich während meiner anderthalb Jahre Krebstherapie selbst erfahren dürfen, aber die Kräfte sind nicht unendlich und müssen aufgefüllt werden wie ein Tank oder Akku. Am besten regelmäßig in kleinen Portionen.

Dazu gehört auch, dass du dir deine Kräfte einteilst. Was muss diese Woche unbedingt erledigt werden? Was hat noch Zeit? Was kann ich langfristig schon erledigen, statt auf den letzten Drücker. Muss ich alles auf einmal abarbeiten oder kann ich mir die Aufgaben aufteilen?

Finde deine Abendroutine

Abends, oder sagen wir mal vor dem Schlafen gehen für die Schichtarbeiter, ist es wichtig zur Ruhe zu kommen, den Tag hinter sich zu lassen, um erholsamen Schlaf zu finden.

Dazu kann gehören, dein Handy so zu programmieren, das es ab einer bestimmten Uhrzeit in den Nachtmodus wechselt oder dich an deine Schlafenszeit erinnert. Ideal wäre natürlich circa eine Stunde vorm dem Schlafengehen das Handy ganz weg zu legen.

Du kannst zum Beispiel die von mir hier beschriebenen Atemübungen machen oder die Abendroutinen  oder das Duschritual ausprobieren. Wichtig ist, dass du etwas für dich findest, was du dann täglich als Routine beibehältst. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier heißt es im Sprichwort und das stimmt in der Tat, wenn es um Routinen geht.

Finde an Kleinigkeiten Freude

Auch schön als Abendritual zu integrieren. Dazu kaufst du dir ein schönes A5 Büchlein und schreibst dir jeden Tag 3 bis 5 Dinge auf, die für dich schön waren. Das muss und soll nichts Großes sein! Beim Aufwachen haben die Vögel gezwitschert, du warst im Park oder Garten, hast in der Sonne Kaffee getrunken, es gab dein Lieblingsessen, …..

Das ist ein Tool aus der Begleitung von Krebspatienten, wird auch von Psychologen bei leichter Depression angewandt. Mit der Zeit hast du so ein kleines Schatzbüchlein voller schöner Kleinigkeiten und dein Blick schärft sich von ganz allein dafür.

Ich bin gespannt was du täglich so für dich tust, schreib mir gern in die Kommentare.

 

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