Horst muss sterben – Brustkrebs Blog

Ingwer in Agavendicksaft

So sieht mein fertiges Produkt aus.


Ingwer schälen, ab durch die Küchenmaschine mit Messereinsatz bis es gaaaanz feine Würfel sind.
In ein Glas einfüllen, mit Agavendicksaft bedecken so das circa genau so viel Ingwer wie Agavendicksaft im Glas ist. Deckel drauf, ab in Kühlschrank.

Kann man dann mit Tee- oder Esslöffel dosieren für Tee oder auch kalt mit Wasser aufgießen.

Funktioniert auch mit Honig.

Würde man es noch feiner zerkleinern, wäre es dann sowas wie ein Ingwerpesto.

Ingwer natürlicher Kammerjäger

Gestern bin ich über diesen Artikel gestolpert.

Ingwer gegen Brustkrebs

Den hatte ich schon vor einer Ewigkeit mal gelesen, weil ich Ingwer für mich selber verwende bei Erkältung bzw. generell in der Infektsaison.

Ingwer ist ja so ein Alleskönner der Natur und noch dazu preiswert.
Warum also nicht?

Hilft gegen oder bei Erkältungen, weil er das Immunsystem anregt – kann in meinem Fall ja auch nicht schaden.

Er ist nützlich bei Übelkeit und im Allgemeinen bei Magen-Darm-Beschwerden.

Seine Bitterstoffe helfen bei der Entgiftung, was ja in der folgenden Zeit nicht ganz unwichtig sein wird.

Hilfreich ist er ebenfalls bei Schmerzen. Und da ich ja jetzt meinen Körper in den Naturzustand zurück bringen muss, weil Horst von Östrogen und Progesteron quasi gedüngt wird, werden Kopfschmerzen und Migräne wahrscheinlich hier mal vorbei schauen.

Und nicht zuletzt hat er Wirkung auf Eiweiße der Krebszellen und wieder andere auf die gesunden Zellen. Das lest ihr aber im Artikel oben nach.

Es wird nicht so werden, das ich die schulmedizinischen Therapien verweigern werde, dafür arbeite ich schon viel zu lange in diesem Bereich und weiß das manches einfach sein muß.
Aber ich werde meinem Körper unterstützen wo es nur geht.
Mit Ingwer, mit entsprechender Ernährung, Yoga und viel frischer Luft so wie es möglich ist.

That’s what friends are for

Kennt ihr diesen Titel aus den 80ern noch von Dionne Warwick

That`s what friends are for

Kam mir gestern so in den Sinn.

Es tut gut Hilfe zu erfahren, auf offene Ohren zu stoßen oder einfach auch jemanden zu haben der mal ganz laut „scheiße!“ sagt.

Da bieten sich Freunde zum fahren an obwohl deren Zeit selber knapp ist, weil sie so eingespannt oder körperlich nicht ganz auf der Höhe sind.

Die beste Freundin sitzt als Apothekenmitarbeiterin an der Quelle und kümmert sich um Infos für mich wegen Leberschutz und was ich tun kann, um dem Körper unter die Arme zu greifen, was es an Hautpflege gibt und sie guckt sich mit mir auch noch das hunderste Foto von Tüchern und Turbanen und Caps an und antwortet mir auch noch um Mitternacht am Handy, wenn mir mal wieder was eingefallen ist.

Die Freundin, die im schönen Norden wohnt hat jemanden, die mir Kopfbedeckungen nähen kann. Die bombardier ich seit dem Wochenende mit Fotos.
MMR sag Bescheid, wenn der Speicher voll ist. 🙂

Ebenfalls krebskranke Bekannte stehen mit sehr sehr ehrlichen Rat und Tat zur Seite, rufen mal eben durch, bieten ihre Tücher und Mützen an.

Gesprächsbereitschaft per Telefon, mal auf nen Kaffee oder nen Spaziergang, Bücherausleihe oder Wollshoping –  soooo viele liebe Angebote gibt es inzwischen schon.

ICH WERDE AUF EUCH ZURÜCK KOMMEN!

Dafür sind Freunde eben da und manchmal werden in dieser Zeit auch aus Bekannten Freunde.

Deswegen spiele ich überall mit offenen Karten und erzähle von Horst.
Sicher ich ernte im ersten Moment offene Münder, Fassungslosigkeit, auch Tränen, aber dann folgen immer Mitgefühl und Hilfsangebote.
Ich hoffe, wenn es wirklich ernst wird, werde ich in der Lage sein, diese anzunehmen (ja daran bin ich jetzt gezwungen zu arbeiten) und noch wichtiger werden sie auch alle noch da sein.

Was Horst nicht mag

Horst mag keinen Sport, dadurch hat er sich verraten.

Horst mag keine Bücher und keine Musik.
Gestern zum Konzert war er nicht präsent und auch während ich in andere Welten beim lesen abtauche, ist er nicht in meinem Kopf.
Gartenarbeiten und Spaziergänge muss ich noch testen.

Und alles weitere wird er auch nicht mögen!

Horst wird nächsten Montag schon mal beim Kammerjäger vorgestellt, ich muss fürs Staging zwei Tage ins Krankenhaus.
Es wird Ultraschall von Bauch und Herz gemacht, ein Vorgespräch zur Portimplantation findet statt und am Folgetag erfolgt die Implantation des Port`s und noch ein CT vom Thorax.

Mir is grad ganz anders.
Kommt also keiner mehr und weckt mich auf und ich hab das nicht alles geträumt?

Seifenblase

Zwischen Fussball WM, 50. Geburtstag und Konzert von Ringo Star schwebe ich wie in einer Seifenblase durch den Tag.
Scheinbar eine Art Selbstschutzmechanismus.
Ein Zwang sich mit mir zu beschäftigen ohne ganz den Alltag aus den Augen zu verlieren.

Ich bin inzwischen darüber informiert was es für Kopfbedeckungen gibt.
Perücke – nee nicht für mich.
Es wird wohl ein Verwandlungstuch oder ein schlichtes Seidentuch werden, was ich verschieden binden kann.
Kann ich nach Lust und Laune oder Outfit variieren, das hört sich erst mal nicht schlecht an.

Überhaupt! Wer sagt, das mir die Haare ausgehen werden?

Wie der Chemoport eingesetzt wird, hab ich auch nachgelesen.
Unter örtlicher Betäubung wohl und das Ding soll und wird ein Segen sein, denn meine Venen sind so schon nicht brauchbar und unter Chemo wahrscheinlich im Nirgendwo verschwunden.

Ansonsten?
Ich nehm ab morgen meinen Jahresurlaub, unser Schweden Urlaub wird statt finden. Vielleicht kann ich Horst dort aussetzen? schön wär’s 
Ich hoffe in den kommenden zwei Wochen noch das Staging hinter mich zu bringen, einiges an Papierkram zu erledigen und dann werden wir sehen was mich im Juli erwartet.

Und nu?

Die erste Nacht war na ja, ständig fällt mir was neues ein.

Wird wird dieses, wie wird jenes?
Was muss ich jetzt regeln?
Was muss ich absagen?
Was umdisponieren?
Arbeiten?
Wann geht’s los?

Was bedeutet diese Tumorklassifikation?
Oh no Google, nee das wollte ich glaube (noch) nicht alles wissen.

Wie wird das mit der Chemo laufen?
Haarausfall, Übelkeit, Erbrechen, ….? Oder gar nix?

Fragen über Fragen.

Eins ist aber noch genau so sicher wie gestern.
Horst übernimmt hier nicht das Kommando, das kann er sich schön abschminken!

Dieser Blog ist meine Art mit Horst umzugehen und ich werde den Teufel tun mich von ihm einschränken zu lassen.
Kein Glashaus, keine Watte!
Was möglich ist wird weiter so gemacht und wenn der Körper – nicht Horst!!! – mir zeigt das ich ne Pause brauche, dann mach ich die eben.

Horst???

Horst ist kein älterer mir bekannter Herr und auch nicht der vierrädrige Helfer meiner Freundin.

Horst ist 2cm groß und haust in meiner rechten Brust und hört auf den grässlichen Namen invasives Mammakarzinom.

Kurz gesagt Horst ist ein Brustkrebs.

Horst hat sich hier einfach hinterlistig eingenistet ohne zu fragen, wenn er mich gefragt hätte, hätte ich ihn auch nicht rein gelassen.

Horst hat hier nix verloren!

Der Kammerjäger ist bestellt!

Horst muss sterben!