Kontrolle, Akzeptanz und Motivation

Quelle:www.sat-Team.org

Da war es mal wieder so weit.

Die halbjährliche Kontrolle beim Onkologen stand an und einen Tag später gleich noch die bei meiner Hausärztin.

Es ist immer noch ein komisches Gefühl zum Onkologen zu gehen, dort im Wartezimmer oder Labor zu sitzen. Und ich geh immer noch ganz routiniert da hin, als wäre ich in viel kürzeren Abständen da.

Die Seele verbindet diesen Ort noch immer mit Chemo und allem was damit zu tun hat.

Ich verbinde diesen Ort aber auch mit Liebe zum Beruf, Verständnis für die Patienten, Hilfe in vielen Dingen, tollen Gesprächen, netten Mitpatientinnen und ja auch Spaß und lachen.

Und da sind wir auch schon beim Thema.

Der Onkologe ist zufrieden mit mir, findet ich sähe gut aus und käme wie in 90% der Termine mit einem zuversichtlichen Lächeln an.

Ultraschall Bauch alles okay, Blutwerte weiß ich noch nicht, aber ich hab brav drei Röhrchen gespendet.

Nun ja die Entscheidung der Rentenversicherung hat auch hier Kopfschütteln verursacht. Wo tut sie das eigentlich nicht? Dran bleiben!

Meine Mißempfndungen in den Fingerspitzen rühren wohl vom Lymphoedem her, sicherheitshalber werden ab die B Vitamine mit überprüft, nicht das was quer liegt.

Ja und ansonsten, Zustand halten, positiv bleiben, nicht aufgeben.

Noch eine Kontrolle im September und dann wechseln wir in den jährlichen Rhythmus, weil die Diagnose dann schon drei Jahre her ist.

Drei Jahre!

Fühlt sich einerseits an wie gestern, andererseits aber auch schon richtig weit weg an.

Drei Jahre!

Bei meiner Hausärztin das gleiche.

Nicht zufrieden ist sie mit dem Zustand, in dem ich durch die Folgen der Therapie bin. Ich war doch immer so ein Stehaufmännchen. Bin ich auch noch, aber anders, langsamer und in ne andere Richtung.

Sie müssen ihren Zustand akzeptieren und ihr Leben darauf ausrichten, die letzte Therapie war September 2019, die letzte Chemo sogar Februar 2019 und alles was jetzt noch so da ist, wird wohl so bleiben.

Okay, okay ich hab’s ja kapiert. 

Wie vorher wird’s nicht mehr.

Will ich auch gar nicht! 

Aber so ohne Lymphoedem und Fatigue wäre schon schöner.

Wie heißt es so schön?

Staub abputzen, Krone richten, weiter geht’s!

Ich habe den Brustkrebs überlebt und jetzt bastel ich mir was für mich passendes zusammen.

Apropos basteln.

Die Reha ist auch schon wieder 4 Wochen her!

Und ich bin redlich bemüht, möglichst vieles in meinen Alltag zu integrieren.

Haferflocken Frühstück 

Salatteller am Abend 

Und natürlich Laufen, laufen, laufen.

Tatsächlich in den letzten 12 Wochen pro Woche immer 60000 Schritte oder mehr. Das sind ungefähr 500km seit 1.1. – krass.

Aber und da bin ich ehrlich, alleine fällt es mir schwer. An manchen Tagen komm ich nicht in Gang und an manchen Lauf ich das Pensum von zweien. 

Das ist wohl auch die große Schwierigkeit sich selbst zu motivieren dran zu bleiben, das in der Reha erlernte auch zu Hause anzuwenden und vor allem die Familie zu überzeugen.

Mich motiviert momentan die Aussicht auf‘s Pilgern. Da steh ich ganz gut im Training bis auf die 2×20 min Treppen steigen pro Woche.

Was motiviert euch eigentlich?

Die Sache mit dem Reis – eine Nachlese

Morgen ist Montag und da war und ist in der Seeklinik bekanntlich Reistag.

Ich hatte euch von meinem ja bereits hier berichtet.

Natürlich gibt’s den Reis nicht trocken in so einem Schälchen, das wäre ja Folter.

Zum Frühstück gibt’s ihn zusammen mit Obstsalat und einem Schälchen Apfelmus. Ich hab mir noch Zimt drauf gemacht und fand es gut. 

Reis zum Frühstück ist ja eher ungewöhnlich, aber wer sich mal mit Haferbrei und Co beschäftigt hat, wird gesehen haben, das zum Frühstück auch Milchreis, Couscous und Co möglich und lecker sind.

Zum Mittagessen gibt’s natürlich wieder Reis, wer hätte es gedacht. 🤪 Diesmal aber mit gedünstetem Gemüse. Und da ist der Koch dann schon gefordert. Der Reis und das Gemüse werden nämlich ohne Salz gegart (erkläre ich weiter unten) und da braucht es geschmackvolles Gemüse, was nicht an allen meiner Reistage der Fall war. 

Mein Tip – ran an die Kräutertöpfe, mutig auch mal die Asiavariante anbieten oder für die Süßen nochmals mit Obst.

Zum Abendessen gab’s dann die dritte und letzte Portion Reis und auf die hatte ich mich ehrlich gesagt beim ersten Reistag euphorisch gefreut. Reis mit Tomatensoße und da die Tomatensoße vom Vortag sooo richtig lecker war, wähnte ich die auch auf meinem Reis. An meiner Wortwahl erkennt der aufmerksame Leser, das dem nicht so war.

Reis mit Tomatensoße ja, aber gänzlich ohne Geschmack, mehr so warm gemachte passierte Tomaten mit paar einzelnen Kräutern drin. 

Ähm ja.

Reistag ist jetzt nicht unbedingt ne Geschmacksexplosion, aber da geht noch was! Für mich gab’s dann beim nächsten Mal abends Apfelmus dazu. Einfach beim bestellen mit angegeben, alles kein Problem.

Aber warum macht man das Ganze eigentlich?

Der Reistag wird eingelegt zum entwässern und entschlacken und entgiften. Wobei der Körper sich selbst mittels Leber und Nieren ja schon gut selber entgiftet. Uns Lymphoedem Patienten kann der Reistag schon mal 1kg bis 2kg weniger auf der Waage bringen, aber freut euch nicht zu sehr, es ist wie gesagt nur Wasser. Wer dauerhaft abnehmen möchte, der muss schlicht und ergreifend seine Ernährung umstellen und sich bewegen. 

So als Fastentag nach einem üppigen Wochenende ist er auch beliebt.

Bei meinen Nachforschungen zum Reistag habe ich heraus gefunden, das man an diesem speziellen Tag Salz und Fett meiden oder ganz weg lassen soll.

Trotzdem ist ein Löffel fettarmer Joghurt oder Quark zum Frühstück erlaubt und beim Obst natürlich das, was ihr am liebsten mögt. Ihr könnt den Reis sogar mit in fettarmer Milch kochen.

Mittags ist das mit dem Gemüse ebenso. Was also spricht gegen eine Gemüse-Reispfanne, die ihr mit ordentlich Kräutern, Curry, Paprika, Chili oder was euer Gewürzvorrat so her gibt würzt. Nur halt kein Salz.

Abends wird tatsächlich in vielen Rezepten die Variante Tomatensoße empfohlen, aber auch noch mal süß oder Reissalat. Da findet ihr ganz sicher euer Lieblingsrezept. 

Wie ihr seht, ist man da doch sehr variabel.

Wichtig ist und da müsst ihr euch unbedingt dran halten:

Vollkornreis verwenden, nicht mehr als 500g im gekochten Zustand 

mindestens 2 Liter trinken, sonst macht euer Kreislauf schlapp

Der Reistag ist ein Fastentag, deshalb Fleisch-/Fischverzicht!

Kein Salz verwenden! (Hatte ich bestimmt schon erwähnt)

Also dann, ran an den Reis!

Die Sache mit dem Gewissen

5 Wochen Reha sind rum.

5 Wochen mit täglich Lymphdrainage und wickeln und mit Sport.

5 Wochen, in denen ich insgesamt 352km zu Fuß zurück gelegt habe.

Und was davon nimmt man jetzt mit in den Alltag?

Also zuerst mal mein Haferflocken Frühstück, irgendwie muss der Cholesterinspiegel ja runter.

Das gibt’s täglich außer Sonntag, da gönne ich mir ein schönes Sonntagsfrühstück mit meinem Schatz.

Und abends gab’s jetzt auch täglich Salat, nur auf Brot:Knäckebrot und Wurst/Käse hab ich zu Hause jetzt verzichtet.

Milch wird teilweise durch Hafermilch ersetzt und ansonsten schau ich auf viel Eiweiß und reduziere die Kohlehydrate, ganz ohne will ich nicht.

Soweit also das mit der Ernährung.

Lymphdrainage gibt’s zweimal die Woche und täglich Kompressionsbestrumpfung, mehr ist nicht drin im Gesundheitssystem und außerdem soll der Körper ja auch noch was tun.

Und Sport und Laufen?

Sport bin ich ehrlich, schleift schon. Entstauungsgymnastik ja, aber dann wird’s dünn.

Laufen schaut gut aus.

Ich erledige viel zu Fuß und gehe täglich mindestens 1h straff spazieren. Einerseits für die täglichen 10000 Schritte, andererseits für‘s Pilgern.

Ja und man bekommt den Kopf frei und außerdem plagt mich das schlechte Gewissen, wenn ich noch nichts gemacht hab. Scheinbar hab ich ein Sportgewissen. 😂

Oder aber, es trifft tatsächlich zu, das ich mich in den 5 Wochen schon so daran gewöhnt habe, das es zur lieb gewonnenen Routine wird.

Aber ihr kennt das ja, mieses Wetter oder zu spät von der Tageszeit her. Und dann?

Hab ich was schönes gefunden für euch.

Schaut mal:

Coole Sache. Gibt’s auch noch als 3MileWalk und 5MileWalk. Und man läuft nicht nur einfach die Zeit auf der Stelle ab, es ist ein bisschen an Aerobic angelehnt und fordert den ganzen Körper.

Jetzt heißt es dran bleiben!

Was auch zu einer Routine geworden ist, sind die Fotos.

Mit dem tollen Sonnenaufgang von heute am Braminsee kann ich leider nicht dienen, aber damit.

Ich denke in die Richtung geht noch was.