Dein Körper ist genug – mein Shooting mit Caro Gugu

Im Juni durfte ich Teil des Projektes „Dein Körper ist genug“ sein.

Nachdem ich über Social Media schon einige sehr schöne Fotoreihen gesehen hatte, stand mein Entschluss mich zu bewerben schnell fest.

Mein Körper ist genug!

Genau so wie er ist, mit den Narben, ohne Brüste, mit Lymphoedem und Co. Er hat gekämpft und mit mir gemeinsam olle Horst in die Flucht geschlagen. Leider hat er ein paar Macken zurück behalten, aber trotzdem ist er gut so wie er ist. Trotz dieser harten Zeit, funktioniert er, trägt mich durchs Leben und zeigt mit öfter mal, wohl auch zu Recht, meine Grenzen auf.

Und was noch viel wichtiger ist – ich muss mich mit diesem Körper nicht schämen!

Und so kam es, dass wir an einem heißen Sommerabend im Juni, am Strandteil eines Restaurants im Grunewald, beobachtet von den Restaurant Gästen und umzingelt von gefühlt 1 Million Mücken diese tollen Fotos gemacht haben.

Nix mit Bauch rein, Po raus wie das sonst bei „schön & stark“ immer so ist, nein Caro wollte mich ganz natürlich in der goldenen Stunde kurz vor Sonnenuntergang ablichten.

Ausgestattet mit einem tollen Höschen von LA MESMA  und mal wieder einer guten Portion Verrücktheit, hatten wir einen schönen Abend.

Das Projekt finanziert sich über Spenden und kann dadurch die Shootings kostenlos anbieten.

Damit zukünftig so wenig wie möglich an Kosten auf die Teilnehmer umgelegt werden muss, kannst du hier mit einer Spende  unterstützen.

Wenn du selbst dabei sein möchtest, kannst du dich hier anmelden.

 

Und seit Nikolaus 2023 gibt’s auch was auf die Ohren – Body Vibes der Podcast

„Jeden Sonntag interviewt Caro Gugu unterschiedliche Gäste und Expert*innen zu ihren Körpergeschichten und touched dabei Themen wie: Bodyshaming, Schönheitsideale, Selbstliebe, Bodypositivity und viele mehr.“

 

Also nicht vergessen!

DUBIST SCHÖN!  DU BIST GUT SO WIE DU BIST! DEIN KÖRPER IST GENUG!

Eure Anett

 

 

 

Sommer, Sonne, schwarze Höschen – ein Fotoevent für mehr Selbstliebe

Wenn sich Ende Juni an Krebs erkrankte Frauen in schwarzen Höschen für ein Fotoshooting im Umland von Brandenburg/Havel bereit machen, dann kann das nur das „Schön&Stark“ Fotoevent sein.

Franziska Günther lädt nun schon zum 5. Mal zu diesem tollen Event ein und ich durfte dieses Jahr zum dritten Mal mit dabei sein.

 

Das Ziel unseres Fotoevents war es ein neues Mutmacherfoto für das Projekt „schön & stark – Frauen mit Krebs“ zu erstellen, um damit allen Betroffen Kraft zu geben und sie darin zu bestärken sich selbst mehr zu lieben und anzunehmen, so wie sie sind. In diesem Jahr war es durch die kleine und begrenzte Teilnehmerzahl möglich, das alle miteinander ins Gespräch gekommen sind, neue und bekannte Gesichter wieder gesehen haben und gemeinsam eine kleine Meditation mit Lea von KrebsKokon zu machen.

Entstanden sind, wie immer bei Franziska, wundervolle Fotos, die an Krebs erkrankte Frauen voller Lebensfreude zeigen.

Frauen, die den Mut haben sich mit all ihren Narben und körperlichen Veränderungen zu zeigen.

Frauen, die ihren Körper akzeptieren und lieben so wie er ist.

Frauen, die das Leben lieben.

In diesem Jahr wurden wir nicht nur von Lea Gall für den Wohlfühlmoment begleitet, sondern auch von Susanne Wagner und Katja Waller geschminkt und von Ester von LaMesma mit Höschen ausgestattet.

Danke euch allen, denn ohne eure ehrenamtliche und endgeldlose Arbeit, wäre das alles nicht möglich gewesen.

 

Da wir gerade beim Geld sind ….

Das Fotoshooting war in diesem Jahr erstmals mit doch relativ hohem Eigenanteil verbunden, den sich nicht jede Frau leisten konnte. Auch Franziska und ihr Team haben +/- Null gearbeitet und hoffentlich nicht noch drauf zahlen müssen für Location, Catering und Co.

Wenn Ihr Franziska und ihr Fotoevent und auch ihre wundervollen Einzelshootings unterstützen wollt, dann spendet gern:

PayPal an schoenundstark@dfb-brandenburg.de


per Überweisung an den
Demokratischer Frauenbund, LV Brandenburg e.V.
Mittelbrandenburgische Sparkasse
IBAN: DE86 16050000 350 301 00 59
BIC: WELADED1PMB

Verwendungszweck: Zweckgebunden für das Projekt „Schön&stark Fotoevent“

Jeder Euro zählt!

 

Ihr könnt Franziska auch gern kontaktieren

Mail: schoenundstark@franziskaguentherfotografie.de

Und ihr auf ihren Instagram und/oder ihrer Website folgen.

Außerdem könnt ihr den „Lebe selbstvoll“ Podcast überall da wo es Podcasts gibt regelmäßig verfolgen und das Buch zum Projekt kaufen.

 

Kleiner Tipp, ab Januar 2024 kann man sich wieder für das Shooting anmelden. Sicher auch eine schöne Geschenkidee für eine betroffene Frau, der das Geld, aber nicht der Mut dazu fehlt.

Gedanken zum Weltkrebstag

Der Weltkrebstag ist inzwischen eine Woche her.

Jedes Jahr steht er unter einem bestimmten Motto – dieses Jahr lautet es „Versorgungslücken schließen“.

Ich habe lange überlegt ob und was ich dazuschreiben könnte.

Unser Gesundheitssystem hat schon einige Zeit riesige Probleme, kaputt gespart, auf Gewinn getrimmt an Stellen wo es um Menschen und nicht um Waren geht.

Desto mehr brachte mich dieses Motto ins Grübeln.

Versorgungslücken, da dachte ich als Ehrenamtler der Frauenselbsthilfe Krebs und als Gruppenleiterin des Netzwerk FSH Onliner, natürlich gleich erst mal an die Selbsthilfe.

Wir schließen die Lücke zwischen Arzt und Patient, reichen die Hand, hören zu, trösten, sind Vorbilder, geben Hoffnung, vermitteln, feiern gemeinsam das Leben oder trauern auch. Nicht jeder möchte zum Psychoonkologen, viel schlimmer, es gibt ja gar nicht genug Plätze, aber es gibt uns. Wir sind keine Studierten, keine Fachleute nach Definition. Wir sind Betroffene auf Augenhöhe, die das alles schon selbst erlebt haben oder gerade erleben, die wissen wie es sich anfühlt, was mit einem selbst, mit der Familie und den Freunden passiert. Wir sind die mit dem Verständnis für Wortfindungsstörungen und Gedächtnislücken, Perücken, Mützen, Glatzen, Narben – haben wir alles schon gesehen und meist keine Scheu davor. Wir leisten etwas, was kein noch so empathischer Arzt oder Psychoonkologe kann, einfach weil sie es glücklicherweise nicht selbst erleben mussten.

Leider werden auch in der Selbsthilfe die Lücken größer.

Wir altern, wir sterben oder wir haben ein neues Leben, einen neuen Job und dann fehlen wir in der Selbsthilfe. Nachwuchs schwierig zu bekommen, denn Selbsthilfe hat in vielen Köpfen immer noch ein angestaubtes Image. Neue Ideen und Konzepte sind gefragt, die Geldgeber müssen überzeugt werden. Ja Geldgerber – richtig gelesen. Selbsthilfe ist für die Betroffenen in der Regel kostenlos, aber es kostet uns Anbieter ja trotzdem nicht nur Zeit. Raummiete, Porto, Büromaterial, Fahrtkosten, …. Größere Vorhaben können nur mit Fördergeldern gestemmt werden, um sie kostenlos für die oft finanziell arg eingeschränkten Betroffenen zu halten. Ein Ratenschwanz an Bürokratie und Verwaltung für Menschen, die doch einfach nur den anderen helfen wollen.

Das ist für mich eine der Versorgungslücken. Da muss unbedingt nachgebessert, die Bürokratie verschlankt und an der Vernetzung gearbeitet werden.

Aber die Versorgungslücken tun sich ja leider schon in der Behandlung auf.

Ärztemangel, Fachkräftemangel, unrentable Krankenhäuser vor der Schließung, weite Wege, ewig lange Wartezeiten auf Facharzttermine, … Lücken, die ein akut Erkrankter so gar nicht brauchen und die auch Selbsthilfe nicht schließen kann. Leider ist da derzeit kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Beginnt ja schon mit der Vorsorge.

Den Checkup35 gibt es nicht mehr alle 2, sondern nur noch aller 3 Jahre beim Hausarzt. Als ich in der Ausbildung zur Arzthelferin war, beinhaltete er noch ein EKG, das wurde dann im Laufe der Jahre gestrichen.

Es gibt derzeit den Checkup 35, Hautkrebsscreening, Krebsvorsorge für Männer und die für Frauen und die Darmkrebsvorsorge.

Das Ärztemagazin hat dazu eine schöne Grafik erarbeitet, die ich euch hier einstelle.

Ich bitte euch von Herzen, nehmt diese Möglichkeiten wahr, sprecht euren Arzt darauf an. Auch Selbstuntersuchung immer zum 1. des Monats gehört dazu.

Wenn schon Versorgungslücken für Patienten bestehen, dann nutzt diese Angebote, so habt ihr zumindest keine VORsorgelücke, wenn es schon VERsorgungslücken gibt.

Eure Anett

Lass deine Träume wahr werden – Blogparade

Seit Freitag den 13. Januar läuft die Blogparade von Ideenbrunnen, auf die ich während des Jahresrückblogs vom Sympatexter aufmerksam geworden bin.

Lass deine Träume wahr werden

Die Idee ist es, einen Text über die eigenen Träume zu verfassen und unter dem Hashtag #LassDeineTraeumeWahrWerden zu veröffentlichen. Im Idealfall finden sie so Menschen zusammen, die entweder die gleichen Träume haben und/oder sich gegenseitig bei der Verwirklichung ihrer Träume helfen können.

Netzwerken at it`s best!

Ja meine Träume? Hmmm, mal nachdenken.

Mein Traum ist es, nach meiner Krebserkrankung anderen in ähnlicher Situation zu helfen, Mut zu machen und einfach da zu sein. Das gelingt mir schon ganz gut in meinem Ehrenamt bei der FrauenselbsthilfeKrebs als Gruppenleiterin des Netzwerk FSH Onliner, aber auch durch meine Arbeit vor Ort und nicht zuletzt durch meinen Blog.

Aus dem Blog wollte ich anfänglich eine Druckversion nur für mich machen, zu Erinnerungszwecken. Viele meiner treuen Leser meinten aber: „Wieso nur für dich? Mach doch ein Buch für alle daraus!“

Gesagt getan und die Idee nimmt Formen an. Ich habe schon das ein oder andere Kapitel geschrieben, Einleitung und Schluss sind fertig. Ich hab mich bei Emma Sommerfeld zu autobiographischem Schreiben gebildet und arbeite an meiner Schreibroutine. Im Moment sieht es nach einem autobiographischem Ratgeber aus. Mal sehen wo die Reise hin gehen wird.

Ehrlich gesagt würde mich ja auch eine monatliche Kolumne reizen oder ein Podcast. Bisher wurde ich ja für letztere interviewt.

Mein aller größter Traum ist es, noch lange bei guter Gesundheit mit meinem Mann und unserem Wohnmobil Deutschland und Skandinavien zu bereisen, Freunde zu besuchen und neue kennenzulernen. Am besten Reisen und mein kleines Business verbinden.

Und ganz wundervoll wäre es, wenn ich meinen Zuverdienst stabil halten könnte ohne dabei meinen gesundheitlichen Rahmen aus den Augen zu verlieren. Vielleicht wird`s ja mal wieder so gut, das es für einen Teilzeitjob reicht – Träume darf man ja haben! Dann wäre dem Steuerzahler auch geholfen, dem ich gefühlt auf der Tasche liege.

Und beim Thema gesundheitliche Grenzen fällt mir gleich noch etwas ein.

Ich möchte Menschen erreichen, bevor sie erkranken an was auch immer. Mit meinen Aufrufen zur Vorsorge zu gehen, mit meinen Angeboten auf sich selbst gut zu achten und sich Zeit für sich zu nehmen.

Und da hier während des Schreibens keine Fee vorbei kam und es auch mehr als drei Träume sind, heißt es Ärmel hoch krempeln, Post veröffentlichen und los!

 

Eure Anett

 

 

 

 

Jahresrückblog – Motto 2022

 

#jahresrückblog22 eine Challenge von Judith von sympatexter

Fast verbummelt….

Also gibt’s heute Selfie und mein Motto für 2022 in einem.

Wer mir folgt hier auf dem Blog, auf Social Media oder in meiner WhatsApp Gruppe, der weiß, das ich Fan der Rauchnächte bin.

Wie jedes Jahr 13 Zettelchen mit Wünschen/Vorhaben/Zielen beschriften, 12 davon werden gezogen und verbrannt – da darf sich das Universum drum kümmern und der 13. begleitet mich durch‘s Jahr.

„Ich richte mir Arbeitszeiten ein!“

steht da.

Arbeitszeiten what? Die hat doch Rente!

Ja eben deswegen. 

Ich bin tätig im Ehrenamt, als virtuelle Assistentin, als Begleiterin von Krebspatienten und lerne da jedes Jahr in diversen Onlinekursen dazu.

ABER ich bin auch einfach nur Anett, die Ehefrau, Mutter, Tochter, Freundin und auch Patientin.

Das man das gut unter einen Hut bringen muss und kann, war mein Motto für 2022. 

Als Fatigue Patient heißt es gut Haushalten und einteilen. Als ehemaliger Krebspatient heißt es gut auf sich achten.

Gut für andere da sein kannst du nur, wenn du dich gut um dich kümmerst.

Es ist mir rückblickend betrachtet, so mittelprächtig gelungen.

Nein sagen ist für mich schwer.

Mich mal nur ausruhen und um mich kümmern auch.

Ich hab dann das Gefühl faul zu sein.

Da darf ich noch weiter dran arbeiten.

Aber zu sehen und spüren, das das Gegenüber Verständnis hat. Das es Menschen gibt, huhu Ines und Sonja, die ein Auge drauf haben, mich da auch mal zurecht weisen oder mir Aufgaben abnehmen, das ist was, was ich 2022 genießen und annehmen durfte.

Insofern hat es gut geklappt, sich hier und da raus zu nehmen, nicht dabei zu sein, Aufgaben abzugeben.

Fortsetzung 2023 folgt …..

#jahresrückblog22 #sympatex

#challenge #ChallengeAccepted

#horstmusssterben #krebsblogger #selbstliebestärken #cancer #selbsthilfe

Brustkrebsmonat – Warum der Wirbel um die Rosa Schleife?

 

 Foto: © shutterstock
Die Rosa Schleife ist ein internationales Symbol, mit dem auf die Problematik der Brustkrebserkrankung hingewiesen wird.
Einige Monate im Jahr, sind Themenmonate für bestimmte Krebsarten, es gibt aber auch Motto Tage oder Wochen, wahrscheinlich weil es einfach viele zu viele Krebsarten gibt.

Auf meinen Social Media Kanälen poste ich seit 01. Oktober täglich etwas zum Thema Brustkrebs.
Ich zeige dabei meine Brustkrebs Realität, animiere zur Vorsorge und stelle Aktionen und Angebote für Krebspatienten vor.

Warum das Ganze?

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, jährlich erhalten leider über 70000 (!) Frauen diese Diagnose und schon längst ist es keine reine Frauenerkrankung mehr. Die Zahl, der an Brustkrebs erkrankten Männer nimmt stetig zu.

Brustkrebs ist, wenn frühzeitig erkannt, oft gut behandelbar. Trotzdem sterben jährlich 17000 Patienten daran oder an den Folgen der Erkrankung.
Es ist eben nicht nur Brustkrebs, es ist Krebs!

Aus diesem Grund klären wir euch im Brustkrebsmonat verstärkt über Vorsorge und Therapie auf. 
Machen euch aufmerksam auf Angebote für Betroffene.
Wir das sind Brustkrebsaktivisten, Krebsblogger, Krebsorganisationen, Stiftungen, Vereine und und und.

Wir wollen euch zeigen:

  • Vorsorge ist wichtig und kann Leben retten
  • Brustkrebs ist gut behandelbar, auch wenn er bereits metastasiert ist
  • ihr müsst da nicht alleine durch, es gibt viele Möglichkeiten sich Rat zu holen und Hilfe
  • wie sieht das Leben während und nach der Therapie aus
Krebs, egal welcher, muss aus seiner Tabuecke raus!
Es muss möglich werden, als Patient schnell an alle nötigen und wichtigen Informationen zu kommen.
Patienten sollten in Zukunft nicht mehr auch noch finanzielle Sorgen haben müssen.
Ärzte, Patienten, Patientenvertreter und auch Begleiter sollen zukünftig miteinander arbeiten, sich ergänzen und informieren, um so eine ganzheitliche Behandlung zu ermöglichen.
Aber am aller wichtigsten ist immer noch!

GEHT ZU VORSORGE!

TASTET EUCH SELBST AB, egal welches Geschlecht!

Ich glaub ich bin ein Faultier

 

Das ich Madame Fatigue bei mir notgedrungen beherberge, weiß der geneigte Leser ja inzwischen und auch, das ich Kontakte zu verschiedenen Autoren, Bloggern und Co habe.

Über das Buch Nicht auf weissem Flur von Antje Vorndran entstand der Kontakt zu Antje und ein guter Austausch, auch bei einer ihrer Onlinelesungen war ich schon dabei.

Anfang des Jahres fragte mich Antje, ob ich nicht für ihre Seite einen Text als Fatigue Betroffene beisteuern wollte quasi als CoAutorin, da sie einen Beitrag plante, der nicht nur von mir, sondern auch von einem Fatigue Coach ergänzt werden sollte.

Gesagt, getan!

Auf ganz unkomplizierte Weise erstellte ich den Text, arbeitete und optimierte ihn zusammen mit Antje und jetzt ist er schon einige Zeit auf Antjes Seite zu finden. Er trägt den gleichen Titel wie der heutige Post und auch das Bild stammt daher.

Mein Teil ist dieser hier:

Wie sich das konkret anfühlt, schildert Anett Kaczmarek so:

„Ich glaube, ich bin ein Faultier.“

Die Therapie ist vorbei, die Reha steht bevor und mich hat eine bleierne Müdigkeit überfallen. Die einfachsten Dinge kosten Kraft, ich brauche Pausen und Mittagsschlaf. Es fühlt sich an, als bewege ich mich im Zeitlupentempo und ich muss befürchten, dass mein frisch gewachsenes Haupthaar bald von Moos überzogen wird wie bei einem Faultier, das träge am Baum hängt.

Ich sollte doch glücklich sein, täglich Fortschritte machen in meiner Genesung, wieder zu Kräften kommen, damit ich wieder in meinen Beruf und meinen Alltag zurück kann. Stattdessen schlafe ich viel und lang, habe ein Gedächtnis wie ein Sieb, Konzentration mangelhaft und alles fällt mir schwer. Ich möchte gerne mal wieder ein Buch lesen und den Inhalt behalten. Möchte ohne Anstrengung einem Gespräch folgen können oder mit der Freundin shoppen gehen, ohne gleich von den Eindrücken überfordert zu sein. Mein Hirn scheint nur noch eine Durchgangsstraße für Informationen auf der Durchreise zu sein.

Der Onkologe sagt, der Körper wird circa ein Jahr benötigen, um alles zu verarbeiten und wieder in Ordnung zu bringen.

Die Psychologin sagt, die Psyche hängt nach und kommt oft erst nach überstandener Therapie zum Tragen.

In meinem Umkreis fallen Worte wie Depression und ich sollte doch Geduld haben mit mir.

Ich bin einfach nur frustriert und erschöpft, so unglaublich erschöpft.

Ich fange an, mich zu belesen. Fatigue-Syndrom hatte der Onkologe mal flüchtig erwähnt.

Die onkologische Reha bringt mir keine neuen Erkenntnisse. Mein Zustand bessert sich nicht wirklich, obwohl ich vieles aus der Reha in meinen Alltag einbaue. Ich habe inzwischen herausgefunden, dass mein Zustand Phasen unterliegt und auch wetterabhängig ist, während mein Onkologe immer noch meint, ich bräuchte einfach mehr Zeit als andere Patienten.

Zeit, die ich nicht habe.

Das Krankengeld ist ausgeschöpft, das Arbeitsamt ist jetzt für mich zuständig und die Erwerbsminderungsrente wurde in erster Instanz abgelehnt. Ich möchte doch einfach nur in meinen normalen Alltag zurück und ich möchte wieder arbeiten, eine Aufgabe haben.

So geht fast ein Jahr ins Land, bis ich zu einer weiteren Reha fahre. Fast 3 Jahre nach meiner Brustkrebs-Diagnose erhalte ich nun offiziell die Diagnose Chronisches Fatigue Syndrom.

In vielen Einzelgesprächen analysiere und strukturiere ich mit Hilfe des Psychologen meinen Alltag, ich lerne Entspannungstechniken und entdecke für mich den Wald als Ort zum Ruhe und Kraft tanken und auch, dass mir Alleinsein gut tut. Hier in der Reha fühle ich mich endlich verstanden und ernst genommen. Ich bin nicht faul oder träge, ich drücke mich nicht vor dem Arbeitsleben – ich habe eine Krankheit!

Ein Faultier bin ich noch immer, aber ich weiß jetzt warum und vor allem, wie man das Faultier vom Baum locken kann. 

Ich empfehle euch aber unbedingt, den ganzen Beitrag zu lesen und am besten auch abzuspeichern, falls ihr ihn mal für andere Betroffene benötigt, denn er wird ja durch Antje und den Fatigue Coach erst vollständig.

Und auch das Buch möchte ich euch noch einmal ans Herz legen.

Es umfasst sowohl immer Antjes Bezug zu ihrer eigen Erkrankung, als auch fachlich aufgearbeitete Informationen und sowie einen Teil mit verschiedenen Tipps und Übungen. 

Man kann es ganz klassisch als Buch kaufen, obwohl das nicht ganz richtig ist, denn es kommt im praktischen Ringbuchformat, so das es, wenn man mal wieder Zeit im Wartezimmer verbringt auch fix in die Tasche packen kann. Direkt auf Antjes Seite sogar mit Widmung bestellbar.

Und es gibt es auch im E-Book Format.

 

Das war Werbung aus ehrlicher Überzeugung, für die ich kein Geld bekomme. 

Wie gehst du mit Situationen um, die dein Leben massiv beeinflussen? – 12×12 Challenge

 

Die liebe Michaela von Sonnenbluemchensdreams hat ja die Jahr die 12×12 Challenge ins Leben gerufen, bei der ich dabei bin.
Und wie auch im Januar, bin ich natürlich auch mit der Februar Frage spät dran.
Wie gehst du mit Situationen um, die dein Leben massiv beeinflussen?

Gute Frage, über die ich erst mal ein Weilchen nachgedacht habe.
Der Februar war ein wirklich durchwachsener Monat.
Ich musste zwei Krebsbloggerinnen verabschieden, hatte mit mir und meinem Körper und dem Antrag auf Verlängerung der Rente zu tun und gönnte mir 5 Tage Auszeit auf Rügen. Blöd nur, das da ein einzelner Herr größenwahnsinnig einen Krieg angezettelt hat und die Auszeit dann nicht so 100% entspannt war. Aber das soll jetzt hier nicht Thema sein.
Situationen, die mein Leben massiv beeinflussen
Was können das für Situationen sein?
Die Entscheidung Abitur zu machen, einen Beruf zu erlernen, zu heiraten, ein Kind zu bekommen, sich scheiden zu lassen, wieder zu heiraten usw. – das sind ja Entscheidungen, die ich aus freien Stücken getroffen habe.
Natürlich habe ich mich davor informiert, gründlich, ausführlich geredet mit Familie und Freunden. Das ist so meine Strategie, doch am Ende bin ich es, die diese Entscheidung trifft.
Auch wenn nicht immer alles so geglückt ist wie gewünscht, so bereue ich keine dieser Entscheidungen. Alles ist gut so wie es gekommen ist und der Satz „alles hat einen Sinn“ trifft in der Tat zu.
Aber es gibt ja noch die Situationen, die ich nicht beeinflussen kann. 
Entscheidungen, die ohne mich getroffen werden und trotzdem mein Leben massiv beeinflussen.
Wenn Menschen sich von mir abwenden zum Beispiel oder wenn jemand verstirbt.
Da habe ich nun beim besten Willen keinen Einfluss darauf. 
Ich muss es annehmen, akzeptieren und aushalten. Manches kann ich mit etwas Abstand verstehen, manches nicht. 
Der Tod ist gerade in meinen Kreisen immer irgendwie mit von der Partie und dann kann er, auch wenn er nur all zu oft zu früh und unerwartet kommt (mit Pünktlichkeit hat er`s nicht so), eine Erlösung sein.
Wenn eine Behörde über mich entscheidet, dann macht mich das unsicher und klein.
Dieses Theater mit der Rentenversicherung, davor mit dem Arbeitsamt hat Nerven und viel Kraft gekostet, meine Depression und Fatigue so richtig befeuert.
Am Anfang war ich da oft verzweifelt, bis ich mir selbst eingestanden habe, das ich das weder alleine kann, noch alleine durchstehen muss und mir Hilfe gesucht habe. Das macht einiges leichter, aber in meinem Fall jetzt gerade, ist sie eben wieder da die Frage „was ist, wenn die jetzt ablehnen oder du zum Gutachter oder zur Reha sollst?“ Diese Gedanken sind da, auch wenn ich sie gut verdrängen kann. Trotzdem beeinflussen sie mit ihrer bloßen Anwesenheit mein Befinden.
Auch da, kann ich mich anderen mitteilen, mit Rat und Mut holen und mich vor allem gut um mich kümmern.
Und nicht zuletzt ist da bei allem immer das Ding mit der Hoffnung und der Ausspruch von Oscar Wilde „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende!“
Man muss immer auch ein bisschen Vertrauen haben in das Schicksal, das Universum, den lieben Gott, den Sachbearbeiter, Arzt, …….