Hallo da draußen!
Da bin ich wieder nach überstandener OP.
Es geht mir soweit gut, hätte ich mir schlimmer vorgestellt.
Der Körper braucht einfach seine Zeit, um sich zu sortieren und zu heilen.
War ja nicht gerade ne kleine OP.
Diesmal haben wir vorsorglich alles etwas anders gemacht.
Am Donnerstag, den 20.6. zur Aufnahme boten mir die Schwestern ein Zimmer ganz für mich alleine mit traumhaftem Ausblick und Naturchor (Frösche, Enten, Fuchs) vorm Fenster an.
Hab ich natürlich angenommen, denn die eigentlichen Zimmer für die Brustkrebspatientinnen, haben mir ja bisher nicht wirklich Glück gebracht.
Nun werdet ihr sagen „is die verrückt? ein Zimmer alleine, bei der OP“
Nein nicht verrückt eher entspannt.
Ich konnte für mich sein, Radio hören, Fernsehen gucken, einfach nur zum Fenster raus gucken, Besuch empfangen ohne jemand zu stören, Buch lesen ohne abgelenkt zu werden, Lüften und so weiter.
In der Tat wollte ich bewußt nur für mich sein.
Ich bin sonst ein geselliger Mensch, aber jetzt ein Jahr nach der Diagnose und vor dieser Op war mir einfach mal nach Einsamkeit und Ruhe.
Die Vorbereitungen liefen wie gehabt – Labor, EKG, Röntgen und Aufklärungsgespräch.
Keine besonderen Vorkommnisse und Ergebnisse.
So starteten wir Freitag mit ner hübschen Skizze auf der Brust und der Beschriftung „Arme anlegen“ in den OP.
Doc Hupfer war so nett sich noch paar Minuten Zeit zu nehmen bei mir im Zimmer nachdem ich bemalt war und im Vorbereitungsraum kam er auch noch mal dazu.
Alle haben sich ganz lieb um mich gekümmert und so bin ich sanft ins Land der Träume dahin geschlummert und hab von allem im Op nix mitbekommen.
Circa 2-3 Stunden später bin ich im Aufwachraum wieder zu mir gekommen, schmerzfrei, orientiert und mit Fensterplatz.
Pfleger Volker hat sich ganz lieb um mich gekümmert bis ich bereit war für mein Zimmer.
Aber nix geht bei Frau Brünnig ohne Extrawurst und so kam es, das es dann im Zimmer doch etwas hektisch besorgt wurde. Die Naht unter der linken Achsel blutete munter vor sich hin, es kamen erst mehrere Schwestern, dann doch noch ne Ärztin und zum guten Schluss Doc Hupfer, um sich das mal anzugucken.
Letztendlich lag wohl der Drainageschlauch irgendwo an, denn nachdem die Kompressen mehrfach gewechselt waren und ich auf diese Art und Weise doch etwas hin und her geruckelt war, lies die Blutung nach bzw. lief wie gewünscht in der Drainage ab.
So konnte meinem Gesuch nach Zwieback und Tee statt gegeben werden und so mümmelte und trank ich, wenn ich wach war und konnte dem Magen dadurch Normalität verschaffen.
Die Nacht war ruhig, relativ schmerzfrei und am Samstag morgen fühlte ich mich soweit fit für Bad und WC.
Nun ja mein Kreislauf lag wohl noch im Bett, ich dann ganz fix auch wieder.
Soll vorkommen.
Also noch zwei große Flaschen Elektrolyte über den Tag laufen lassen und dann war der Kreislauf auch einverstanden.
Liegen war eh die beste Methode erst mal und dank verstellbarer Betten, kann man sich ja doch halbwegs positionieren, was so möglich ist mit 2 Drainagebeuteln und ’nem Blasenkatheter.
Ab Sonntag ging es dann stetig bergauf.
Flexüle und Katheter raus, essen am Tisch, Spaziergang mit der Physiotherapeutin – ich bin wieder in der Senkrechten!
Auch der erste Blick unter den Verband war nicht erschreckend.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich erwartet hatte. Aber als ich so an mir runter geguckt hab, war so der erste Gedanke „sieht ja gar nicht so schlimm aus“ und der zweite „hat er aber schön gemacht der Herr Hupfer“.
Natürlich sieht man anders aus, guckt man anders an sich herunter.
Der Blick ist jetzt frei auf ein Bäuchlein, von dem ich zwar wußte, das aber nicht in der Größe in Erinnerung hatte.
Und da die Genesung trotz zunehmender Hitze draußen weiter in großen Schritten vorwärts ging, wurde Montag die BH und Mopsversorgung in die Wege geleitet und Dienstag ging’s heim.
Liegen und ruhen kann ich auch zu Hause.
Nun is er weg der Horst mit seinem Gefolge.
Befreiend, erleichternd und irgendwie auch noch etwas unglaublich.
Hat er mich doch ganz schön auf Trab gehalten und bei seiner Bekämpfung wie ein Magnet alles angezogen was es noch umsonst dazu gab.
Auf Nimmerwiedersehen du Blödmann!!!!!
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