Schlagzeilen – Fluch oder Segen?

Oder vielleicht beides?

Schlagzeilen oder Headlines erzeugen Aufmerksamkeit, das ist ihr Job.

Man soll den Artikel lesen, die Website besuchen, die Zeitung kaufen. Es wird auf ein Thema aufmerksam gemacht, oft mit provokanten Schlagzeilen.

Hat das geklappt, dann kommt es darauf an, ob der Text inhaltlich verspricht was die Schlagzeile verkündet hat.

Schlagzeilen sind oft krass formuliert und funktionieren, dass habe ich hier im Blog auch schon festgestellt.

Schlagzeilen können aber auch bestimmte Menschen triggern oder verletzen. Gerade, wenn es um Gesundheitsthemen geht, oft schwierig.

Heute bin ich über die Schlagzeile „Tumorfatigue – Kniebeugen am Chemotropf“ gestolpert.

Bitte was???

Im Artikel steht dann, dass regelmäßige Bewegung Tumorfatigue verringern kann. Das kann wird wahrscheinlich großzügig überlesen, wird auch nur einmal erwähnt.

Ich hatte sofort das Gefühl, dass man wohl selbst dran schuld ist mit seinem Fatigue, zumindest zu teilen, wenn man nicht körperlich aktiv war während der Chemo.

Kniebeugen am Chemotropf – allein das Bild was ich da im Kopf habe …

Nur im Nebensatz wurde geschrieben „wenn es möglich ist“ – viele Chemopatienten gehören aber genau zu dieser Patientengruppe, der es nicht möglich ist, körperlich aktiv zu sein, geschweige Sport zu machen. Das kann an der Erkrankung liegen, an den Nebenwirkungen, an voran gegangenen Therapien oder Operationen oder am Alter.

Was die wohl empfinden, wenn sie das lesen?

Es wird nicht erklärt, dass es nicht nur Tumorfatigue gibt. Ich hab auch ohne Tumor Fatigue!

Es wird nicht aufgezeigt, wo man da Hilfe bekommt, ob es da Empfehlungen gibt, Infomaterial, ect.

Da ich zusammen mit Dr. Sabrina Han zum Thema Fatigue arbeite, weiß ich nur all zu gut, wie lange man sucht, um an Tools und Trainings zu kommen.

Wenn schon ein Großteil der Ärzteschaft dazu noch kaum informiert ist, wie soll es dann der Patient sein?

Die Schlagzeile hat Wirkung gezeigt!

Ich hab deswegen diesen Post verfasst.

Der eigentliche Artikel wird geteilt in der großen Krebsbubble.

Wie er die Leser zurück lässt, weiß man nicht.

Ich jedenfalls hab mich gefreut, dass das Thema aufgegriffen wurde, hätte mir aber mehr Information und Erklärung gewünscht und nicht dieses komische Gefühl zwischen den Zeilen.

Schlagzeilen – Fluch oder Segen.

Wie siehst du das?

natürlich, verzaubert, sexy – Recover your smile

 Am vergangenen Sonntag durfte ich Teil des Fotoshootings mit Recover your smile sein.

Profischminken, zwei oder drei verschiedene Outfits, jede Menge Spaß, Emotionen und Steigerung des Selbstwertgefühls, so würde ich es kurz zusammenfassen obwohl kurz gar nicht geht.

Ich habe erlebt, wie aus von der Diagnose und Therapie noch völlig verunsicherte Frauen zu tollen Powerfrauen wurden mit einer mega Ausstrahlung.

Und ich durfte erleben, wie aus meiner Begleitung Ines plötzlich spontan die schwarze Lady wurde, einfach weil das Tema entschieden hat aus der Begleitung auch ein Modell zu machen.

Vielen herzlichen Dank dafür.

Recover your smile ist ein Verein und seit neuestem auch eine eingetragene Marke, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Krebskranken mit diesem kostenlosen Shooting und all dem drum und dran, Mut und Kraft spendende Fotos zu ermöglichen, einen anderen Blick auf sich selbst haben, was völlig verrücktes auszuprobieren, wertvolle Tipps für den Alltag zu erhalten und einfach einen tollen Nachmittag zu erleben.

Wenn man die Geschichte und Ursprünge des Vereins kennt, dann kann man dieses Engagement nur bewundern und man kann es aber auch aus vollem Herzen verstehen.

Ihr könnt es auf der Internetseite nachlesen.

Ich für mich selbst habe wieder einmal gemerkt, was solche Projekte an Kraft, an Freude und an neuen Seiten schenken und offenbaren und möchte mich in Zukunft gerne dafür einsetzen.

Ich denke die Fotos sprechen für sich.

Empfehlt Recover your smile gerne weiter oder meldet euch selbst an und wenn ihr jemanden kennt, der gerne für den guten Zweck ein paar Euro übrig hat, die sind hier sehr gut aufgehoben.


Halbzeit, Fotos und Sommerpause

Der Juni ist vorbei, die Tage werden wieder kürzer (hab ich als Kind nie verstanden) und die Sommersonnenwende ist die Zeit, um mal das erste halbe Jahr Revue passieren zu lassen, um zu sehen was einen vorwärts gebracht und was einem eher nicht nützlich war.

Ehrlich gesagt, alles was da so los war, hätte locker in 1 Jahr gepasst, aber ich wäre ja nicht ich, wenn sich das alles so ewig ziehen würde wie mein Rentenantrag. 

Anfang des Jahres war ich ja in der Seeklinik Zechlin zur Reha und ich muss wirklich sagen, es war das Beste was ich machen konnte. Ich durfte für mich persönlich erkennen, das mein Lymphoedem keine Einbildung ist und das es wirklich chronisch ist und regelmäßiger Therapie und Bestrumpfung bedarf. Wenn man sich immer bei Behörden erklären muss, zweifelt man irgendwann an seinem eigenen Zustand. 

Ich bin froh, das ich als Therapeutin die liebe Frau Sondermann hatte, die die geniale Idee mit dem Tape hatte. Zusammen mit meiner inzwischen beidseitigen Armbestrrumpfung bin ich super durch die ersten wirklich heißen Tage gekommen ohne das meine Flanken derartig vollgelaufen sind, das ich auch da noch Schmerzen hatte. Der Mensch kann sich an vieles gewöhnen, aber Schmerzen nicht. Ich jedenfalls.


Nachdem ich dann seelisch ein Weilchen gebraucht habe, um mich wieder zu sortieren, bin ich dann ab März wieder so richtig durchgestartet, weil es da mal ein Date mit der lieben Andrea Heckmann gab, das mir die Augen geöffnet und die Schlafmütze vom Kopf gezogen hat. Danke dir meine Liebe. 

Ich habe weiter als gute Fee für die Ausbildungsteilnehmer und Dozenten bei Andrea Heckmann  gearbeitet und meine Ausbildung zum Meditationsleiter begonnen und inzwischen auch abgeschlossen. Als nächstes steht noch Progressive Muskelrelaxation und autogenes Training auf dem Programm. Entspannungspädagogik ist etwas was mir liegt, was ich gut vermitteln kann und was mir selbst immer wieder gut getan hat während meiner Krebserkrankung und das möchte ich gern weiter geben.

Meine Tätigkeit als virtuelle Assistentin im Nebenerwerb lief gut an, so das ich zumindest ein kleines Zubrot verdienen kann, weil ich ja seit April keinerlei staatliche Unterstützung mehr bekomme. Auch hier bin ich froh, das es um mich herum Menschen gibt, die mich dazu ermutigt haben, denn es tut gut gebraucht zu werden. Das was auf dem Konto landet, ist in der Tat nicht viel, wenn man nur so 5-6 Stunden die Woche arbeitet, aber was sich da seelisch tut ist viel viel mehr wert.

Ja und apropos Seele!

Ich durfte am 21.06. Teilnehmerin eines ganz tollen Fotoprojektes sein. 

Der ein oder andere wird es sicher in den letzten Tagen bei Facebook oder Instagram bereits gesehen haben und heute auch noch etliche in der Werdauer Zeitung.

Dazu gibt’s heute nur ein kleines Spoiler Foto, der ausführliche Bericht folgt in den nächsten Wochen, wenn ich genügend Material zusammen habe.

Ihr seid also gezwungen nach meiner Sommerpause wieder zu kommen. 🙂

Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit, bleibt gesund, bleibt mir treu und empfehlt mich gerne weiter sowohl den Blog als auch mich als virtuelle Assistentin, psychoonkologische Beraterin und Meditationsleiterin.

Spätestens ab August bin ich wieder da, denn der ist voll von spannenden Aktivitäten. 

Reha Tag 32 Ich hab die Strümpfe schön

 

Da hatte doch Frau Holle tatsächlich ihr Kissen wieder gefunden und los gelegt. Die Einheimischen hier munkeln, es käme ne Schneefront wie 1978. Na dann schon mal gute Nacht. Ich hoffe es wird nicht extrem. 

Ich hatte heute das Vergnügen mit Hanna Kulka zur Ergotherapie, leider zum letzten Mal.

Wir haben mal wieder ne Verklebung gelöst und sie hat mir noch bisschen was für zu Hause gezeigt. Ganz einfache Übungen ohne großen Aufwand und Geräte.

Und dann durfte sie ihr Geschenk in Empfang nehmen. Foto reiche ich nach, sonst wissen die anderen ja schon was sie bekommen. 😏

Bin schon etwas wehmütig inzwischen.

Heute nochmals einige Abreisen und selbst bin ich ja inzwischen auch in der Phase „das ist heute das letzte Mal“

Ja und da sind sie nun – des Pumuckls neue Strümpfe.

In Proud Red!

Sitzen perfekt, kneift nix, drückt nix, schläft nix ein, tut nix weh. Ein Traum. Ich hoffe das bleibt so.

Und so freut sich der neu bestrumpfte Pumuckl, wenn er äh sie im Radio zu hören ist.

Ich wurde nämlich gestern in Vorbereitung auf den heutigen Weltkrebstag vom Internet Radio Charivari Rosenheim interviewt per Telefon in meiner Eigenschaft als Leitung der Onlineselbsthilfegruppe der NetzwerkstattKrebs. 

Rosenheim, voll mein Einzugsgebiet. Ich hab mir ehrlich Mühe gegeben nicht so stark zu sächseln!

Morgen erhalte ich den Link zum Podcast, wo man alles noch mal in Ruhe nach hören kann und da könnt ihr ja selbst überprüfen ob ich zu verstehen war.

Egal ob Corona oder nicht, ob andere chronische Erkrankung – geht zur Vorsorge!