Reha Tag 4

Hallo da draußen!

Wochenend und Sonnenschein…. 🎶

Samstag therapiefrei, länger schlafen und gemütlich frühstücken stand heute erst mal auf dem Plan.
Also wurde heute gemütlich ne Stunde gefrühstückt und bei einer zweiten Tasse Kaffee der Tag verplant.

Der Plan für uns Rehadamen sieht folgendes vor:

Nachdem ich in den Tag mit 10 min Yoga (natürlich ohne Stützhaltung) gestartet bin, hatten wir uns ne gute Stunde nach dem Frühstück erst zum Wassertreten und dann zum schwimmen verabredet.
Wassertreten na ja eiskaltes Wasser das man im Storchengang durchschreitet. Kostet Überwindung geb ich ehrlich zu, macht aber sagenhaft warme Füße.
Dann noch ne Stunde schwimmen, denke so 20 Bahnen waren es mindestens. Die genaue Beckenlänge steht nirgends (bekommen wir noch raus), vermutlich um die 15 Meter – doch schon ne ganz schöne Strecke so im untrainierten Zustand.
Nach ner heißen Dusche, brauchte ich tatsächlich ne kleine Ruhepause ehe es zum Mittagessen ging.

Für den Nachmittag haben wir uns dann für eine Fahrt mit der thüringer Waldbahn nach Friedrichroda entschieden, Gotha und die Marienglashöhle machen wir demnächst noch.

Bevor es los ging, mußte ich erst mal auf Fotosafarie, denn Nebel und Kälte haben heute wieder eine tolle Kulisse gezaubert.

Wunderschön, aber auch richtig kalt heute.
Zur Haltstelle der Bahn sind wir gelaufen, mal wieder falsch abgebogen, na ja haben wir uns eben mal das Wohngebiet angeguckt.
Bis Friedrichroda selber ist man höchstens 10min mit der Bahn unterwegs und nach nem kurzen Fußmarsch auch fix im Zentrum.
Der Kurpark und die vielen schönen Häuser sind sehr reizvoll und geben gute Fotomotive ab, aber das tat mein heutiges Goodie auch.
Seht selbst!

Für mich gab’s deshalb nur ein kleines Abendessen.
Den Abend haben wir anschließend in der Bücherecke beim Kartenspiel ausklingen lassen.
Morgen freue ich mich auf Besuch.
Bis dahin 
Eure Anett

Reha Tag 3

Hallo da draußen.

Haarspray statt Deo, die Frisur unter den Achseln sitzt.
Zucker statt im Kaffee im Abwurfbehälter auf dem Tisch 🙈
Wenn der Tag so startet, würde ich daheim ja im Bett bleiben oder mich auf meiner Couch unter der Kuscheldecke vergraben.
Irgendwas ist heute nicht richtig mit mir und das bei strahlendem Sonnenschein.

Na ja nützt nix, ich habe hier einen Plan zu erfüllen.
Bei der Einführung ins Nordic Walking mit Metallspitzen am Stock ist es mir gelungen niemanden zu verletzten oder gar zu erstechen und ich bin ab nächste Woche in der sportlichen Gruppe, die 2,5km pro Therapie Einheit zurück legt.
Nach einer kleinen Pause lagen wir schwer und warm mit Frau Klipp am Strand rum und das bei herrlichstem Winterwetter.
Um ehrlich zu sein, wir lümmelten in bequemen grünen Sesseln und machen immer freitags im autogenen Training eine Traumreise so als Goodie.
Nun ja der Herr neben mir, übrigens der Einzigste der Runde, wollte auf eine Wiese, wurde aber von uns überstimmt. Also war er mit am Strand, leider direkt mit an meinem auf dem Handtuch neben mir, weil meine Ohren während der Entspannung zu wahren Radartüten werden und jedes Geräusch wahr nehmen und so hörte ich den Herren atmen womit er erheblich meine Möven und das Rauschen der Wellen störte – offenbar hatte ich Billigurlaub gebucht.
Totaaaaal entspannt war ich dann zum Astrup (ein Bluttest) und zur Lungenfunktion wo ich seltsame Rückkoppelungen in der Lautsprecheranlage der Meßkabine verursacht habe und mein Blutdruck auch der Meinung war, das es im Keller wohl am schönsten sei.
Also hab ich die geführte Wanderung abgeblasen und war nach dem Mittagessen im sogenannten Suppenkoma noch zur Lymphdrainage.
Bei strahlendem Sonnenschein ist unser Mädelstrüppchen dann noch in den Ort gelaufen ( eine Strecke circa 25min) und hatten ne Menge Spaß bei Kaffee und Eis.
Und da der Shuttlebus zurück schon von der älteren Generation unserer Klinik konfisziert wurde, sind wir eben auch wieder zurück gelaufen.
Letztendlich haben wir den Tag erst mit einer Modenschau und dann noch gemütlich in der Sitzecke in der Cafeteria bei einer Virgin Colada ausklingen lassen.
Und siehe da, was sich zu Anfang wie ein Sch…. Tag anfühlte, ist noch richtig lustig und schön geworden.
Das nenn ich doch mal Rehaerfolg.
Bis morgen dann.
Eure Anett

Reha Tag 2

Hallo da draußen!

Reha ist kein Urlaub!!!
Das habe ich heute erfahren dürfen.
Der Plan für heute war ziemlich straff.
Viel im Haus unterwegs treppauf und treppab und viel Input.
Jetzt bin ich platt!

Blutentnahme flott und routiniert, bin ich echt begeistert.
Dann hatte ich Zeit für ein schönes ausgiebiges Frühstück, während meine Mädels schon auf Tour waren.
Zur Begrüßungsveranstaltung saßen wir erst mal zu viert heulend auf der Couch in der Cafeteria. Schön, wenn der Chefarzt einen mit seinen Ausführungen so erwischt.
Und nein es war nicht durchgehend traurig, wir haben mehr gelacht, der Mann versucht sich im komischen Fach und wäre ein prima Uhrenverkäufer.
Jeder der zu spät kam, bekam eine aus dem Shop für 10€ angepriesen von ihm. 🤣

Hirnleistungstest in der Ergotherapie war nicht ganz okay, aber auch nicht besorgniserregend.
Ab nächste Woche starte ich mit Hirnleistungstraining und muss mir selber beibringen, das eben immer nur eins geht und nicht zwei drei was auf einmal und manche Tage geht eben gar nix.

Massage nach Marnitz ein Traum, was anderes darf ich nicht – muss ich mal gucken ob das wer zu Hause macht.
Fango, klassische Massage, heiße Steine für mich gestorben wegen dem hübschen Oedem.
Tolles Geschenk haste mir da da gelassen du doofer Horst!!!

Pflegegespräch und EKG war ne Sache von 10min, weil ich da nix brauch oder auffälliges habe.

Autogenes Training war auch erst mal nur ne Einweisung von ner witzigen Psychologin und wir haben Aufgabe 3xtäglich zu üben sonst lernt das Hirn das nicht.
Na ja 3x5min sind ja kein Akt und ich hab das vor vielen Jahren schon mal gemacht, vielleicht findet sich das irgendwo angestaubt in der hintersten Ecke vom Kopf noch wieder.
Werde ich morgen sehen.

Entstauungsgymnastik war sehr toll, jetzt weiß ich auch endlich warum ich keine Stützhaltung und keine aprupten Schwünge oder Bewegungen mit den Armen  machen soll. Das fördert nämlich das Lymphoedem, weil das dann eigentlich ganz logisch wieder in Arme und Hände zurück sackt. Und das auch noch Stunden später zu einer Verstärkung führen kann.

Einweisung Ergometertraining war nich lange, das muss man selbstständig machen und sollte halt wissen wie die Geräte bedient werden.
Und die Schulung am Buffet, na ja nix neues für mich, kannte ich beruflich schon.

Und wer jetzt denkt, wie furchtbar stressig is das denn da bitte.

Ja man hat gut zu tun, aber es ist alles gut abgestimmt aufeinander und kommt gut zum nächsten Termin.
Und ich hatte heute zwischendrin eine Stunde Zeit und saß mit Tee auf dem Balkon in der Sonne.
Und hab euch oben das schöne Panorama mit dem Ausblick vom Balkon und heute auch zwei Fotos vom Inselsberg machen können.
Morgen stehen nicht ganz so viele Termine auf dem Programm und am Wochenende ist man selbst gefordert.
In diesem Sinne bis morgen 
Eure Anett

Reha Tag 1

Hallo da draußen zu später Stunde!

Was für ein Tag!

Ich bin ja heute Morgen doch recht aufgeregt gestartet.
Wie das nun werden wird, wie ich von den Ärzten beurteilt werde, ob ich Anschluss finde, ob ich den Weg finde, …..

Was soll ich sagen?
Völlig umsonst Schiss gehabt.
Aber trotzdem die Walking Stöcke daheim stehen lassen. 🙈

Mit der Lieblingsmusik und Tempomat bin ich ganz entspannt in knapp 2 Stunden hier.

Toller Empfang, schönes Zimmer mit schöner Aussicht und überall freundliches Personal.

Beim Mittagessen gleich am Tisch mit Diana ins Gespräch gekommen und beim warten vorm Arztgespräch gleich mit der nächsten Mitpatientin.
Inzwischen sind wir 5 Frauen und hatten heute schon mächtig Spaß – ich sag nur Duftkerze.

Arztgespräch war echt super, ausführlich, gründlich, verständnisvoll.
„Sie haben ja mit Strumpf ein Lymphoedem, das seh ich ja schon von weitem!“
Also kümmern wir uns um das Oedem, das ich jetzt auch links ausbilde.🥴
Bekomme Lymphdrainage und Entstauungsgymnastik, Wassergymnastik und Nordic Walking, Marnitz Massage und autogenes Training, Hirnleistungstraining, Psychotherapie einzeln und in Gruppe
Körbe flechten soll ich mal probieren, Töpfern geht leider nicht.
Qi Quong guck ich mir mal an und freitags die geführte Wanderung.
Ergometertraining teste ich und schwimmen und Wassertreten in Eigenregie und natürlich laufen.

Dauerhaft wird es problematisch für mich und meinen Arm sagt die gute Frau.
Wegen der Psyche und meinem Alter muss was für mich gefunden werden, ABER Studium/Ausbildung/Umschulung geht ja nicht und es ist kontraproduktiv den Handschuh wegen 3-4 Stunden Arbeiten nicht zu tragen, dann wäre die ganze Therapie für den Arsch.
Also wohl eher was ehrenamtliches oder so für 2-3h beratend irgendwie.
Eventuell ein anderer Handstrumpf wobei sie da wenig Möglichkeiten sieht, weil Kompression mit KKL 2 sein muss, ich aber damit nich hantieren kann.
Deswegen werd ich noch mal zur Beratung geschickt zum Sozialdienst und zum Sanitätshaus.
Aber sie beurteilt das jetzt schon so, weil es einfach zu schnell kam und schon zu lange geht als das man da eine komplette Rückbildung erwarten könnte.
Generell habe ich eine Neigung zum Oedem, an den Knöcheln war heute auch eins. 🙄🥴

Okay, soweit so gut oder auch nicht.

Die Führung durch‘s Haus hab ich mitgemacht, mit dem Effekt das ich weiß was es alles gibt, ich aber zum Ende hin etwas die Orientierung verloren hatte und morgen wohl suchen werde.

Zwischendrin hab ich mit Dörte aus der Brustkrebs Gruppe bei Facebook nen Kaffee getrunken und mich nett unterhalten.
Finde ich ja immer wieder ein Phänomen, selbe Diagnose, kurz geschrieben über Messenger, hier getroffen, passt!
Und mit den anderen Mädels ist das auch so.
Von daher bin ich guter Dinge, das es eine schöne Reha wird.

Morgiges Programm:

Ich bin gespannt.

Also bis bald oder vielleicht morgen
Eure Anett

Let‘s get started

Hallo da draußen!

Morgen geht’s los!
Ich starte zur onkologischen Reha nach Bad Tabarz.

Lange hat’s gedauert bis ich an dem Punkt angekommen bin, eigentlich wollte ich das schon Juni/Juli 2019 hinter mich bringen und längst wieder arbeiten.
Aber wie ihr ja wisst Horst und Gefolge hatten andere Pläne, die jetzt in einer Reha gipfeln in der ich beweisen muss, das ich nicht mehr in meinem Beruf und auch sonst kaum was arbeiten kann, denn die Rentenversicherung meint nach Aktenlage!!!! ich könnte 6h und mehr arbeiten. Ohne Worte.

Darüber reg ich mich jetzt aber nicht auf und stürze auch nicht wieder in mein depressives Tal ab aus dem ich grad raus klettere, nein ich fahre morgen los und freu mich auf das was da kommt und hoffe mir kann geholfen werden.

Und weil das ja jetzt quasi der Beginn eines neuen Lebensabschnitts ist, war ich heute gleich mal beim Friseur.
Man stelle sich vor 17 Monate ist der letzte richtige Termin her so mit waschen und Farbe und Fönen.
Wurde echt mal wieder Zeit und vor allem sind jetzt auch genug Haare vorhanden für solche Aktionen.

Ergebnis gefällig?

Ich werde euch natürlich auf dem laufenden halten von der Reha aus.
Mal gucken ob ich ein Rehatagebuch schreibe oder alle paar Tage zusammen fasse.
Lasst euch überraschen!

Bis bald und passt gut auf euch auf.

Eure Anett