Schon der Weg zur Diagnose Krebs sieht bei vielen anders aus.
Die einen merken selber das etwas nicht stimmt, bei anderen sind es Zufallsbefunde beim Gynäkologen.
Wir haben aber unseren ersten Anlaufpunkt: Gynäkologen.
Auch die sind ja nicht alle gleich qualifiziert.
Manche mögen gut für Schwangerschaften sein, andere für Verhütung und die nächsten sind Hormonspezialisten…. und wieder anderen liegt viel an Krebsvorsorge/Nachsorge.
Egal wie es ist, zuerst wird der Gynäkologe mal feststellen das etwas nicht so gut ist.
Sollte er Eure Beschwerden und Ängste ohne genaue Untersuchungen abtun, sollte man lieber gleich zu einem anderen Gynäkologen wechseln. Wir brauchen nicht um Untersuchungen betteln.
Wenn wir schon selber spüren das etwas nicht stimmt, dann sollte man nicht mit Worten abgespeist werden.
Beliebt sind Sätze wie:
Ach das ist nicht schlimm, für Krebs sind Sie ja noch viel zu Jung.
Oder: das hat man öfter mal zwischen den Zyklen, da schauen wir dann im nächsten Jahr nochmal.
Beobachten wir erstmal…. Nein.
Wir sind nie zu Jung, wir haben das sonst nie zwischen den Zyklen und wir werden das bestimmt nicht ein Jahr mal beobachten.
Wir holen uns lieber gleich mal eine zweite Meinung.
Wenn es dann tatsächlich nur eine Zyste, Prellung, Entzündung etc. ist, dann sind auch wir beruhigt.
Ohne Untersuchung (Ultraschall/Mammographie /MRT), wissen wir nie etwas.
Sollte der Gynäkologe beim Ultraschall nichts finden, kann dies aber auch an einem dichten Brustgewebe liegen.
Wenn euch also etwas komisch vorkommt, der Gynäkologe zwar Ultraschall macht, dann aber sagt: da ist nichts, dann heißt das unter Umständen: er sieht nichts.
Weiter geht es dann in der Regel zur Mammographie.
Auch da besteht noch die Möglichkeit: man sieht nichts. Auch hier: hört auf Euer Bauchgefühl.
Es tritt nicht einfach so Flüssigkeit aus einer Brustwarze aus.
Auch das sich eine Brustwarze nach innen zieht passiert nicht mal einfach so.
Und wenn man selber einen Knoten ertastet, dann bildet man sich das auch nicht ein.
In diesen Fällen ist die Untersuchungskette bis zum MRT schon fast Pflicht.
Wer Statistiken mag: bei 8% der an Brustkrebs erkrankten, wurde der Tumor erst mit MRT festgestellt.
Nun hat man schon mal festgestellt das da Gewebe ist, was komisch ist.
Einige Gynäkologen raten erstmal zu einer Biopsie bei einem Radiologen, andere sagen gleich: gehen Sie mal in ein Brustzentrum.
Schon stehen wir vor der ersten Entscheidung.
Was ist wohl besser?
Gleich Brustzentrum oder der Radiologe?
Es gibt darauf schon mal keine optimale Antwort.
Es gibt Radiologen welche jede Woche mindestens 3-4 Biopsien vornehmen und es gibt Radiologen die 3-4 Biopsien im Monat machen.
Traut Euch einfach diese Frage zu stellen:
Wie oft wird bei Ihnen eine Biopsie gemacht?
Jede gute Radiologie sollte Euch diese Frage ehrlich beantworten.
In Brustzentren könnt Ihr sicher sein das die öfters Biopsien machen, doch hier besteht unter Umständen die Gefahr an Ärzte zu kommen, welche noch in Ausbildung sind oder vielleicht erst kurz nach Ihrer Ausbildung sind. Da fehlt dann auch die Erfahrung.
Meine persönliche Tendenz: lieber in einer Radiologie welche möglichst viele Biopsien pro Woche macht.
Text/Konzept: Imke Neuber