Erlaube dir, nichts zu tun

Das war neulich der Rat meiner Psychotherapeutin und Fachärztin für Psychiatrie. Gleich gefolgt von: „Ich weiß, das ist schwer für Sie.“

Ja, da hatte sie wie so oft den Nagel auf den Kopf getroffen.

NICHTS TUN????

Einfach so rumsitzen, Löcher in die Luft starren, so gar nichts tun???

Natürlich haben wir das dann noch besprochen. Es ging im Wesentlichen darum, dass ich mir Pausen einräumen muss, an denen ich in der Tat nichts tue, nichts vorhabe. Keine Pause vom Ehrenamt wo ich dann zum Beispiel im Garten Rasen mähe oder 10km im Wald laufe. Wirklich richtig Pause machen.

Oder eben Häkeln oder Stricken und nicht nebenbei noch einen Podcats oder Hörbuch hören oder TV laufen haben, nein einfach mal nur konzentriert bei der einen  Sache sein.

 

In meiner Sommerpause ist mir das recht gut gelungen.

Buch lesen an den Regentagen im Wohnmobil. Ganz abtauchen im Buch, nichts anderes.

Ein Tuch stricken, ganz auf Muster und das Garn konzentriert (ich gebe zu das Garn hat mich gefordert).

Social Media aus, Email aus, …..

Mit dem Kaffee am See sitzen und einfach nur da sitzen und auf den See schauen ohne schon wieder 1000 Ideen im Kopf durch zu spielen.

Aber das war halt in Schweden, da hatte ich mich offiziell für 4 Wochen abgemeldet. Erreichbar nur für meine Eltern und meinen Sohn und für mein Ehrenamt nur, wenn die Hütte abbrennt.

Jetzt bin ich wieder zu Hause, umgeben von Arztterminen (eigene und die meiner Eltern), Ehrenamtsterminen und Aufgaben, Haushalt und Garten und was halt sonst noch so spontan kommt.

Das muss der Achtsamkeitscoach wohl mal sich selbst coachen!

Ich habe das Handy programmiert auf feste Flugmoduszeiten bzw. Zeiten wo mich nur bestimmte Leute im Ruhemodus erreichen, alle anderen nicht.

Ich habe alle Spiele vom Handy gelöscht, ist mir wirklich schwer gefallen, aber das war ehrlich gesagt keine Entspannung, weil ich ja Spiele hatte wo man mitdenken und nachdenken musste. Und in der verspielten Zeit, im wahrsten Sinne des Wortes, war eben nix mit lesen, Häkeln, Stricken und das hat mich oft geärgert,

Wenn ich so wie jetzt an meinem Laptop sitze und arbeite, dann ist auch hier, die Whatsapp Funktion und das Emailpostfach aus, weil ich sonst immer abgelenkt werde. Und ich bin dabei wirklich eine Aufgabe zu erledigen, kommt mir eine Idee, kommt die auf einen Zettel und ich bleibe bei der eigentlichen Aufgabe.

Und was Social Media angeht, plane ich mehr vor. Das bedeutet einmal Arbeit von 1h maximal 2h Stunden und ich hab für ein oder zwei oder mehr Wochen Beiträge fertig.

Außerdem muss ich nicht ständig erreichbar sein, wenn ich ein oder zweimal am Tag nach meinen und den Accounts der Selbsthilfegruppe oder Klienten schaue, reicht das auch.

Aber das sind ja fast alles Situationen wo ich etwas tue, oder?

Stimmt grundsätzlich, aber es ist auch spürbar, dass ich mich jetzt nicht mehr so oft verzettle und meine Aufgaben schaffe und am Ende ist tatsächlich Zeit für mich, für nichts tun übrig ohne das es in meinem Kopf rattert: „das und jenes musst du noch erledigen“.

Und dann kann ich tatsächlich besser nichts tun oder etwas nur für mich tun.

 

Und weil mir dieses Nichts tun und Zeit für dich am Herzen liegt und ich es euch näher bringen möchte, gibt es seit letztem Sonntag den Achtsamkeitsmoment für die kommende Woche immer hier.

Mit Klick auf das Bild gelangt ihr zum ersten Post.

Unter der Kategorie „Zeit für dich“ findet ihr schnell alle weiteren Beiträge dazu. Sie sind vorgeplant, gehen automatisch am Sonntag online und ich werde sie höchstwahrscheinlich nicht aufwändig bewerben, so habe ich nämlich sonntags wieder Zeit, um nichts zu tun.

 

In diesem Sinne, erlaubt euch auch einmal nichts zu tun.

Eure Anett