Die OP steht bevor.
Je nach Ausdehnung des Tumors oder des Gentests, gibt es Empfehlungen zur Brusterhaltenden OP oder auch der Masektomie wo die komplette Brust entfernt wird.
Nun steht jede Frau anders zu Ihren Brüsten.
Einige kommen mit der Entfernung oder auch Verkleinerung gut klar, für andere ist es ein großer Verlust der Weiblichkeit. Ein einfühlsames OP-Vorgespräch wäre wünschenswert.
Es gibt viele Möglichkeiten eine Brust auch wieder herzustellen. So sollte nicht nur darüber gesprochen werden wieviel entfernt wird, sondern auch welche Arten es gibt eine Brust aufzubauen.
Sehr oft wird Brusterhaltend operiert. Bei jeder OP versucht man diese so klein wie möglich zu halten. Sollte der Größenunterschied nach der OP mehr als eine Körbchengröße sein, gibt es entweder die Möglichkeit mit Prothesen den Unterschied auszugleichen, doch auch eine operative Anpassung ist möglich. Bei kleinen Brüsten kann mit Silikon oder Eigenfett die kranke Brust wieder vergrößert werden oder bei großen Brüsten die gesunde Brust ebenfalls verkleinert werden.
Sollte bei der OP die Brustwarze entfernt werden, kann diese auch neu geformt werden. Eine neue Brustwarze kann auch tättoowiert werden.
Es gibt da ein Projekt von Andy Engel, wo auch die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Viele Krankenkassen sehen zwar die Notwendigkeit der Krebsbedingten OP, doch späterer Wiederaufbau ist in deren Sichtweise nicht medizinisch Notwendig. Der Papierkrieg der Anträge ist dementsprechend. Auch deswegen wäre es nicht verkehrt schon mit der OP- Planung die Planung des Wiederaufbaus einzuschließen und nicht zu sagen: ich schau mir das nach der OP erstmal an.
Für Silikonaufbau werden z.B. schon in der OP Expander gelegt damit die Silikonkissen später eingesetzt werden können. Die Hautfläche verkleinert sich durch die TumorOp. Ein Expander dehnt die Haut, damit diese später nicht zu sehr auf die Silikonkissen drückt.
Bei Silikonkissen kann es oft zu Abstoßungen kommen. Ich möchte hier auch jetzt nicht alle Möglichkeiten jeder OP-Art erklären, Euch dennoch einen kleinen Überblick über die weiteren Möglichkeiten verschaffen.
Ein Aufbau mit Eigengewebe hört sich immer schlimm an. Schließlich wird noch aus dem Bauch oder Oberschenkel Gewebe entnommen und es entsteht noch eine weitere Region mit Narben… doch Eigengewebe ist kein Fremdkörper und wird in der Regel am besten vertragen.
Wer Genetisch nicht vorbelastet ist, wird auch den Gedanken: ich lass mir gleich beide Brüste entfernen, verabschieden dürfen bzw. einiges an Mehraufwand einkalkulieren müssen, um seinen Willen durchzusetzen.
Ärzte finden es nicht toll gesunde Körperteile vorsorglich zu entfernen. Krankenkassen auch nicht. Jede OP ist ein Risiko. Die Ärzte machen solche Operationen jedoch öfters und es passiert relativ wenig.
Lasst Euch über das was bei Euch gemacht werden soll aufklären, fragt nach allen Alternativen.
Informationen erhaltet ihr auch auf diversen Seiten und über Ratgeber.
Sollte die Entfernung der Brust anstehen oder für euch persönlich grundsätzlich in Frage kommen, dann wendet euch gern auch an AMSOB e.V. Hier findet ihr Frauen, die ohne Brust oder ohne Brüste aus den verschiedensten Gründen leben und euch von ihren Erfahrungen berichten können.
Bei der OP werden immer auch die Wächterlymphknoten entfernt. Das sind die dem Tumor am nächsten liegenden Lymphknoten.
Unser Lymphsystem ist ein eigener Kreislauf. Das Lymphsystem transportiert z.B. Immunzellen und auch tote Zellen und sorgt dafür das Abfallprodukte aus dem Gewebe transportiert werden.
Die Wächterknoten werden also entnommen und noch während die OP läuft von einem Pathologen auf Krebszellen untersucht. Sollten aktive Krebszellen gefunden werden, wird meist gleich die Entfernung weiterer Lymphknoten angeordnet.
Das gesamte Gewebe was bei der OP entnommen wird, wird von einem Pathologen untersucht. Dabei wird geschaut ob der Operateur den kompletten Tumor entfernt hat und die Lymphknoten welche zuletzt entfernt wurden sauber waren.
Ganz neu ist die Entnahme von Knochenmark. Dieses wird ebenfalls auf Krebszellen untersucht. Sollte dies bei Euch noch nicht gemacht werden, sprecht die Ärzte auf DTC an….. Wenn die damit nichts anfangen können, verschiebt die OP um paar Tage und sucht Euch Ärzte die Krebsbezogen mehr Fortbildungen erhalten. Könnt Ihr aber auch Euren Ärzten so sagen….
Nehmen wir aber mal an es läuft alles gut. Während wir uns von der OP erholen, untersucht also der Pathologe das was entnommen wurde.
Wenn viele Lymphknoten entnommen wurden, lasst Euch gleich ein Dauerrezept für Lymphdrainage ausstellen. Unter Rat und Hilfe findet ihr dazu die Ausfüllhilfe für den langfristigen Heilmittelbedarf. Am besten ausdrucken und mit zum Arzt nehmen, da leider viele Ärzte immer noch nicht wissen, das diese Verordnung ihr Budget nicht belastet.
Auch der Frühzeitige Beginn von Krankengymnastik ist sinnvoll um eine Verkürzung der Armsehnen vorzubeugen.
Für Fragen: schreibt diese gerne in die Kommentare. Ansonsten werden kommen wir bei der nächsten Folge zur Bestrahlung