das wandernde Lymphoedem

Gisela – so hab ich ja mein Lymphoedem getauft – wandert offenbar gern.

Anders kann ich mir nicht erklären, warum es vom rechten Arm aus auch die Thoraxwand, den linken Arm und beide Flanken besetzt hat. Neueste Eroberung ein Gebiet auf dem linken Rippenbogen etwa am Ende des Sternums und im Unterbauch, aber die Stellung in der linken Flanke musste aufgeben werden. Offenbar mag sie meine Drehbewegungen/-haltungen im Yoga nicht. Aber sie wandert und macht sich manchmal hässlich breit, was leider auch Schmerzen verursacht.

Ich bin NICHT begeistert!

 

Seit meiner ersten OP im März 2019 lebe ich nun mit dem Lymphoedem, das mal mehr oder weniger Probleme macht, aber konsequente Therapie erfordert.

Kurz erklärt:

Das Lymphödem ist eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe, die zu einer Schwellung führt. Sind die Lymphgefäße verletzt oder blockiert, kann die Lymphflüssigkeit nicht abfließen und sammelt sich im Gewebe an, das dann anschwillt, schmerzt, brennt oder sich schwer wie Blei anfühlt.

In der Medizin wird zwischen primärem und sekundärem Lymphoedem unterschieden.

Die deutsche Gesellschaft für Lymphologie erklärt das so:

„Es gibt primäre und sekundäre Lymphödeme. Bei den primären Lymphödemen handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung und beim sekundären Lymphödem um eine im Laufe des Lebens erworbene Schädigung des Lymphgefäßsystems.“

Sekundäre Lymphoedeme betreffen oft uns Krebspatienten, entweder als Folge einer Lymphknotenoperation und/oder Bestrahlung oder aber wenn durch Wachstum des Tumors selbst oder aber seiner Metastasen, die Lymphbahnen verlegt oder gar blockiert werden – da nennt es sich dann malignes sekundäres Lymphoedem.

Lymphoedeme sind, wenn überhaupt bekannt, dann den meisten doch durch die charakteristischen dicken Arme oder Beine. Weniger bekannt, auch unter der Ärzteschaft, sind Lymphoedem wie meines, das eine sogenannte komplizierte Hand nach sich zieht, Schmerzen macht, aber wenig Schwellung und trotzdem ein Lymphoedem ist.

Grundsätzlich stützt sich die Therapie auf vier Säulen:

Entstauungstherapie + Kompressionstherapie + Selbstmanagement  + Hautpflege

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) hat dazu sogar die sogenannte AWMF – Leitline entwickelt, quasi als Entscheidungshilfe für Ärzte und Therapeuten, aber ich denke auch für den Patienten nicht schlecht zu wissen.

Entstauungstherapie findet mittels manueller Lymphdrainage (MLD) statt. Dabei gibt es zwei verschiedene Methoden, die beide das Ziel haben zum einen den Lymphfluss in Gang zu bringen und zum anderen gezielt betroffene Gebiete auszustreichen.

Dazu benötigt man eine Verordnung vom Arzt, die Ausfüllhilfe gemäß Heilmittelkatalog findet ihr hier oder unter dem Punkt Rat und Hilfe hier auf meiner Webseite, und natürlich einen Ausgebildeten Therapeuten.

Ausgebildet, nicht angeleitet!!! Ganz wichtig!

Es gibt so vieles zu beachten, was von Patient zu Patient auch völlig unterschiedlich ist, da reicht es nicht einfach nur die Handgriffe gezeigt bekommen zu haben. Leider ist das aber oft so, wie ich von vielen Mitpatienten in meinen Rehas erfahren habe.

Kompressionstherapie wird durch das Tragen einer Kompressionsversorgung erreicht oder am Anfang oder in der Reha mittels Kompressionsbandagierung. Hier soll erreicht werden, das nach erfolgter Lymphdrainage durch Anlage der Versorgung oder der Bandagierung im entsprechenden Körperteil nicht gleich wieder ein Lymphstau auftritt bzw. die Ausprägung vermindert wird, weil das körpereigene Lymphsystem das alleine nicht schafft.

Auch hierfür bekommt man eine Verordnung vom Arzt. Du hast Anspruch auf eine Grundausstattung mit zwei Paar Kompressionsstrümpfen. Durch das tägliche Tragen und Waschen deiner Kompressionsstrümpfe lässt der Kompressionsdruck langsam nach, es besteht deshalb die Möglichkeit, ein weiteres Paar verordnet zu bekommen. Auch wenn Maßänderungen notwendig sein sollten, kannst du eine Neuversorgung beantragen. In der Regel gilt jedoch: Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten zwei Kompressionsversorgungen pro Jahr.

Auf der Seite Lymphcare von Jobst ist das alles genau erklärt, direkt mit einer Art Fahrplan für Patienten.

Wichtig ist, das du deine Kompression regelmäßig trägst, sonst bringt die nämlich rein gar nix!

Selbstmanagement durch den Patienten, ganz großes Thema.

Dazu gehört natürlich sich um die Verordnungen zu kümmern, die Termine zur MLD wahr zu nehmen und die Kompression regelmäßig zu tragen. Außerdem soll der Patient diverse Alltagstipps befolgen und sich körperlich betätigen.

Während meinen Rehas habe ich sogenannte Entstauungsgymnastik erlernt, zusätzlich sind Sportarten wie Schwimmen, Nordic Walking, Radfahren, Yoga, Qigong oder Wassergymnastik sehr effektiv. Besser regelmäßig in kleinen Portionen, als einmal wöchentlich 3 Stunden. Weitere Tipps dazu findet ihr Lymphcare – Sport bei Lymphoedem.

Zum Selbstmanagement gehören aber auch Gewichtskontrolle, auf die Ernährung und die Fettwerte achten. Eine Lymphdiät gibt es so nicht, allerdings gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die dich bei der Gewichtskontrolle und Entstauung unterstützen können. Lass dir dazu am besten von einer Ernährungsberatung helfen, denn Essen ist Lebensqualität und sollte nicht durch strenge Verbote geprägt sein.

Hautpflege 

Gerade, wenn du regelmäßig Kompression trägst, wirst du schnell merken, das deine Haut das nicht gerade lustig findet. Sie wird trocken.

Ich persönlich verwende abends nach dem Duschen eine Bodylotion mit Urea und komme damit gut zurecht. Du kannst aber auch zu speziellen Pflegeprodukten greifen, die der Kompressionshersteller für dich bereit hält. Das muss jeder für sich ausprobieren.

Worauf du unbedingt achten solltest, ist dich nicht zu verletzten und wenn doch, die Wunden im Blick zu behalten. Durch den gestörten Abtransport der Lymphflüssigkeit, ist die Gefahr für Entzündungen bis hin zum Erysiypel gegeben. Dazu findest du auch noch mal Tipps in den weiter oben erwähnten Alltagstipps.

 

Wie sieht denn jetzt mein Leben mit dem Lymphoedem aus?

Anfangs hab ich natürlich sehr damit gehadert. Ausgerechnet ich, wo ich doch wieder arbeiten wollte. Aber inzwischen kann ich sagen „Hey, wenn das der Preis ist, den ich für’s Leben zahlen muss, dann zahl ich ihn gern!“  Dafür habe ich einfach seit meiner Diagnose im Sommer 2018 schon zu viel erlebt und zu viele liebe Menschen gehen sehen.

Der Alltag gestaltet sich halt etwas anders, aber auch nicht so, das man oder äh Frau nicht zurecht kommt.

Morgens gehört eben das Anziehen der Kompressionsärmel dazu, die ich mir immer wieder in schönen Farben bei Juzo aussuche, wenn eine neue Verordnung ansteht. Sollte es mal arg sein und vor allem im Sommer oder wenn ich lange sitze, dann muss ich auch die Kompressionsjacke tragen oder wir tapen.

Tapen war ja der ultimative Tipp von meiner Lymphtherapeutin Frau Sondermann und ich muss sagen, ich komme damit bestens zurecht. Geht aber eben auch nur, wenn deine Haut nicht auf den Klebstoff und die Reizung vom Tape reagiert. Und es sollte NUR von jemandem angelegt werden, der sich mit tapen auskennt. Nicht nur vom YouTube Video!!!!

Was mir auch gut hilft, sind verschiedene Tee’s,  die ein bisschen entwässern. Brennnessel, Birke, Löwenzahn oder Basen Tee.

Und natürlich unbedingt, wie oben schon geschrieben, sportliche Betätigung oder nein, nennen wir es körperliche Betätigung.

Angefangen vom 60min zügigen Laufen, über Yoga, Nordic Walking und ja auch Gartenarbeit (Vorsicht wegen der Verletzungsgefahr), über Meditation und Ruhepausen. Auf alles reagiert das Lymphoedem, bei mir offenbar auch, wenn die Psyche ein bisschen in Schräglage ist. Das ist aber auch etwas, was ich eben erst im Laufe der jetzt doch schon 4 Jahre heraus gefunden habe.

Leider, und deswegen kann ich ja unter anderem nicht mehr arbeiten, schränkt die Kompressionsversorgung auch ein. Manchmal drückt sie, manchmal kneift sie – vor allem, wenn olle Gisela sich wieder austobt. Und gerade der Haushalt und das Kochen sind etwas schwierig zu erledigen. Ich hab mit meiner Therapeutin einen sogenannten Strumpffreien Tag ausgehandelt. Da breche ich dann zum Großputz auf. Und im Garten trage ich auch schon mal nur die alte Versorgung, bei der der Handstrumpf noch einzeln war.

Wusstet ihr eigentlich, das man mit der Versorgung sogar schwimmen gehen kann? Gerade im Sommer sehr angenehm, wenn die dann auf der Haut wieder trocknet.

 

Wenn ihr noch weitere Informationen sucht, dann schaut gerne bei der deutschen Gesellschaft für Lymphologie vorbei. Dort gibt es auch ein Verzeichnis von Selbsthilfegruppen. Auch das Lymphnetzwerk, ist gut aufgestellt mit Informationen.

Tolle Beiträge und Tipps von meinen Bloggerkolleginnen findet ihr hier:

Su von Diagnose Leben – Stand up Paddling mit Lymphoedem

Steffi – Yoga bei Lymphoedem

Pauline Paulette – Frieden schließen mit dem Lymphoedem

 

Ich hoffe, ich konnte euch gut informieren und wenn es euch gefallen hat, dann abonniert doch gerne meinen Blog und empfehlt mich oder teilt den Beitrag.

Bis bald

Eure Anett

Die Sache mit dem Reis – eine Nachlese

Morgen ist Montag und da war und ist in der Seeklinik bekanntlich Reistag.

Ich hatte euch von meinem ja bereits hier berichtet.

Natürlich gibt’s den Reis nicht trocken in so einem Schälchen, das wäre ja Folter.

Zum Frühstück gibt’s ihn zusammen mit Obstsalat und einem Schälchen Apfelmus. Ich hab mir noch Zimt drauf gemacht und fand es gut. 

Reis zum Frühstück ist ja eher ungewöhnlich, aber wer sich mal mit Haferbrei und Co beschäftigt hat, wird gesehen haben, das zum Frühstück auch Milchreis, Couscous und Co möglich und lecker sind.

Zum Mittagessen gibt’s natürlich wieder Reis, wer hätte es gedacht. 🤪 Diesmal aber mit gedünstetem Gemüse. Und da ist der Koch dann schon gefordert. Der Reis und das Gemüse werden nämlich ohne Salz gegart (erkläre ich weiter unten) und da braucht es geschmackvolles Gemüse, was nicht an allen meiner Reistage der Fall war. 

Mein Tip – ran an die Kräutertöpfe, mutig auch mal die Asiavariante anbieten oder für die Süßen nochmals mit Obst.

Zum Abendessen gab’s dann die dritte und letzte Portion Reis und auf die hatte ich mich ehrlich gesagt beim ersten Reistag euphorisch gefreut. Reis mit Tomatensoße und da die Tomatensoße vom Vortag sooo richtig lecker war, wähnte ich die auch auf meinem Reis. An meiner Wortwahl erkennt der aufmerksame Leser, das dem nicht so war.

Reis mit Tomatensoße ja, aber gänzlich ohne Geschmack, mehr so warm gemachte passierte Tomaten mit paar einzelnen Kräutern drin. 

Ähm ja.

Reistag ist jetzt nicht unbedingt ne Geschmacksexplosion, aber da geht noch was! Für mich gab’s dann beim nächsten Mal abends Apfelmus dazu. Einfach beim bestellen mit angegeben, alles kein Problem.

Aber warum macht man das Ganze eigentlich?

Der Reistag wird eingelegt zum entwässern und entschlacken und entgiften. Wobei der Körper sich selbst mittels Leber und Nieren ja schon gut selber entgiftet. Uns Lymphoedem Patienten kann der Reistag schon mal 1kg bis 2kg weniger auf der Waage bringen, aber freut euch nicht zu sehr, es ist wie gesagt nur Wasser. Wer dauerhaft abnehmen möchte, der muss schlicht und ergreifend seine Ernährung umstellen und sich bewegen. 

So als Fastentag nach einem üppigen Wochenende ist er auch beliebt.

Bei meinen Nachforschungen zum Reistag habe ich heraus gefunden, das man an diesem speziellen Tag Salz und Fett meiden oder ganz weg lassen soll.

Trotzdem ist ein Löffel fettarmer Joghurt oder Quark zum Frühstück erlaubt und beim Obst natürlich das, was ihr am liebsten mögt. Ihr könnt den Reis sogar mit in fettarmer Milch kochen.

Mittags ist das mit dem Gemüse ebenso. Was also spricht gegen eine Gemüse-Reispfanne, die ihr mit ordentlich Kräutern, Curry, Paprika, Chili oder was euer Gewürzvorrat so her gibt würzt. Nur halt kein Salz.

Abends wird tatsächlich in vielen Rezepten die Variante Tomatensoße empfohlen, aber auch noch mal süß oder Reissalat. Da findet ihr ganz sicher euer Lieblingsrezept. 

Wie ihr seht, ist man da doch sehr variabel.

Wichtig ist und da müsst ihr euch unbedingt dran halten:

Vollkornreis verwenden, nicht mehr als 500g im gekochten Zustand 

mindestens 2 Liter trinken, sonst macht euer Kreislauf schlapp

Der Reistag ist ein Fastentag, deshalb Fleisch-/Fischverzicht!

Kein Salz verwenden! (Hatte ich bestimmt schon erwähnt)

Also dann, ran an den Reis!

Neurographik in der Reha

 

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich ja mit Neurographik und absolviere gerade den Basiskurs von Heike E. M. Jänicke .

Es ist für mich einerseits eine Art kreative Meditation und andererseits kann man damit auch verschiedenste Themen bearbeiten mit oft interessanten Ergebnissen.

Neurographik wurde 2014 von Prof. Pavel Piskarev entwickelt und ist zumindest in meinem Bekanntenkreis noch recht unbekannt.

Ich hatte geplant während der Reha schön entspannt den Basiskurs fertig zu machen und abends zu zeichnen.

Na ja der Plan ist das eine, die Realität das andere. Der Basiskurs ist natürlich nicht fertig, aber ich hab für meine Mädels und Therapeuten gezeichnet und jede hat ein Bild zum Abschied erhalten.

Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Bilder. Ich war selbst ganz erstaunt.

Seht selbst.

Jetzt wäre ja noch eins für die gesamte Reha dran. 🤔

Wer sich selbst ausprobieren möchte, dem leg ich den Kanal von Heike E.M. Jänicke. Da könnt ihr einiges kostenlos nachzeichnen.

Und nein, ich bekomme kein Geld für die Empfehlung von Heike. Ich mache es einfach gerne, weil es mir total gut gefällt und gut tut.

Alles Mumie hier, oder was?

Reha in der Seeklinik Zechlin bedeutet nicht nur intensive Lymphdrainage, sondern auch Kompressionsbandagierung.

Club der Mumien oder so ähnlich.

Wir haben da ja ständig unsere Witze drüber gemacht.

Aber man sollte diese Art der Therapie nicht unterschätzen.

Nach erfolgter Lymphdrainage wurde stets ein solcher Verband angelegt und im Idealfall sollte man den schon 8h Tragen.

Sinn und Zweck des ganzen ist, die Verstärkung und vor allem Unterstützung der Lymphdrainage und des Lymphabflusses.

Und es ist anstrengend sag ich euch.

Netdoktor.de erklärt das so:

Ein Kompressionsverband ist ein Wickelverband, der mit elastischen Stoffbinden um das Bein gelegt wird. Er unterstützt den Rückstrom von Blut aus den tiefen Beinvenen zum Herzen. Auch die Aufnahme von Gewebeflüssigkeit in die Lymphgefäße wird durch den Kompressionsverband gefördert.“

Für uns Patienten bedeutet das Mumiengefühl, komische Bewegungen, aber man friert auch nicht so leicht. 

Die Kleidung, die ihr mitnehmt sollte deshalb definitiv weiter sein! Schuhe vor allem – nicht 2 Nummern größer, neee weiter. Am besten richtig lange Schnürrsenkel rein ziehen oder diese neuen Gummidinger wählen. Stabilen Halt solltet ihr drin haben. In Crocs durch den Wald is eher ungünstig.

Kompressionstherapie ist aber auch Beschäftigungstherapie abends.

Abwickeln 

Und natürlich für den nächsten Tag wieder aufwickeln.


Extra Hausaufgaben gibt’s auch.

Finger oder Zehen werden mit Mullbinden gewickelt und in aller Regel sind die ab Werk zu breit, also wickelt der Patient sie auf halbe Breite.


Für mich war das je ne Art Ergotherapie wegen meiner Feinmotorik Störung, für andere denke ich einfach lästig aber notwendig.

Zum Glück hatte jemand die Idee mit den Wickelmaschinen.

Hier einmal Anja in Action.


Und ich 

Coole Sache!

Wie ihr seht  Reha ist nicht ausruhen! Nee, da muss man auch arbeiten. Aber es war immer lustig, man kam mit anderen Patienten ins Gespräch und die ersten Tage hat mir das tatsächlich gefehlt. 

Und jetzt wird auch klar, warum ich mit den gewünschten Socken nicht im Ansatz fertig geworden bin.


In diesem Sinne, verwickelt euch nicht und lasset die Lymphe fließen.

-> Sabine da haste mir ja nen Floh und Ohr gesetzt 😂


Home sweet home

Zu Hause ist es doch am schönsten, heißt es ja immer.

Ich bin momentan noch hin und her gerissen und das schon seit dem Frühstück.

Die ganzen lieben Mädels vermisse ich jetzt schon und wer bitteschön soll jetzt beim Rommé mit 111 verlieren? Ganz zu schweigen von Frau Sondermann, Hanna und Maximilian. 

Aber watt mutt, datt mutt!

Die Heimfahrt war wider Erwarten völlig reibungslos obwohl mich im Dorf dicker Nebel empfangen hat.

Aber das war wohl durch den See, der sich zum Abschied nicht noch mal gezeigt hat. Dafür sah es unterwegs überall so herrlich aus. Aber Fotostop auf der Autobahn? Äh wohl eher nicht. Aber auf der fast leeren Landstraße Richtung Neuruppin hab ich’s kurz gewagt.

Zu Hause wurde ich mit Sonnenschein empfangen.

Ja und nun hat er mich schon ein ganz klein bisschen wieder der Alltag.
Die erste Runde Wäsche ist fertig, alles ausgepackt und verstaut. Ich war sogar schon beim Arzt wegen Krankenschein und Rezept für Lymphdrainage und hab den allseits beliebten Papierkrieg gesichtet.
Der hat mir ja nun so gar nicht gefehlt.
Oh ich seh grad es ist 18:26 Uhr.
Ach du Schande, ich hab vergessen zum Abendessen zu gehen. Na das gibt Ärger. 😂
Na ja zumindest auf meinen Salat und den Limburger muss ich zu Hause nicht verzichten.

Ich hoffe alle Heimfahrer sind gut zu Hause gelandet, meldet euch doch mal kurz.
Und wer von den Reha Insassen mit mir Kontakt haben will, aber nicht bei Facebook ist oder wir keine Nummern getauscht haben, ihr findet oben links meine Email Adresse, dann gerne auf diesem Weg und auch gerne direkt meinen Blog abonnieren und nix mehr verpassen.
Und für alle in der Seeklinik gebliebenen lautet die Devise:
Lasset die Lymphe fließen!

Reha Tag 37 Schnee, Stau, Winterwunderland

 

Frau Holle hat über Nacht echt alles gegeben, nur das ich ja noch einen Tag bleibe und Fotos von ihrer Arbeit mache. 😂

Der durchgehende Schneefall der Nacht hat mich heute Morgen gleich in die Patientenverwaltung geführt und so darf ich noch bis morgen als Selbstzahler bleiben. Jetzt bin also Gast mit Pflicht zum Fieber messen, aber kein Patient mehr.

Zum Frühstück hab ich mich über Teile des Lunchpakets her gemacht, das für die Heimfahrt gedacht war, morgen ess ich es wirklich unterwegs!

Während alle anderen mit ihren Behandlungen und Sportgruppen beschäftigt waren, hab ich Termine geplant und verschoben und mich wieder arbeitslos mit laufender Krankschreibung gemeldet. Das hat schon mal ne Stunde in Anspruch genommen, man ist ja nicht alleiniger Hotline Anrufer. 

Dann war mein persönliches Sportprogramm angesagt – Auto abkehren, meins und das von der Tischnachbarin gleich mit.

Und ich hatte Zeit für eine große winterliche Runde. Okay Winterschuhe sind heute wirklich Pflicht, aber zumindest der eisige Wind vom Wochenende ist weg.

Ihr wolltet Winterfotos? Bitteschön!

Sind natürlich noch viel mehr geworden, aber ich brauch ja noch welche für die Reha Nachlese.

Und dann gab’s heute wirklich den letzten Abschiedskaffee und heute Abend wirklich die letzte gemeinsame Runde.

Time to say Goodbye.

Ich bin dankbar für die Zeit hier, für die Bekanntschaften und Freundschaften, für Behandlung und Bestrumpfung und die Ergebnisse.

Es hat sich gelohnt!

Bis bald!

 

Reha Tag 36 – ich nehm noch mal Nachschlag

 

Tagsüber so bis circa 14:30 Uhr sah es heute hier so aus während zu Hause das Chaos regierte und auch noch tut.

Na ja ich hab das ganze mit gemischten Gefühlen beobachtet, Koffer gepackt, WLAN und TV bezahlt und zur Abschlussvisite war ich auch.

Dann hab ich mir doch ein Herz gefasst und hab mal rein zur Vorsicht gefragt, wie das denn wäre so wäre im  Ernstfall mit ner extra Nacht. 

Alles kein Problem, puuuuuuh.

Ich hab beruhigt meine Doppelbehandlung Lymphdrainage erhalten und meine Wechselversorgung abgeholt.

Und nun ist er da der Ernstfall.

Was heute Nachmittag ganz leicht begann als ich laufen war …

Hat sich zu Dauerschneefall gewandelt und sieht inzwischen so aus:

Ich denke das muss ich echt nicht riskieren, zumal immer noch LKW quer stehen und Straßen wegen Schneeverwehungen gesperrt sind.

Also beglücke ich morgen noch mal alle mit meiner Anwesenheit 😂 und Tina ist nicht so alleine.

Und paar tolle Fotos gibt’s bestimmt auch.

Dann eben auch noch Tag 37!

Reha Tag 35 Leben am Limit und Indoor Training heute

 

Der angekündigte, ja angedrohte Schnee ist bei uns ausgeblieben bisher, dafür macht der eisige Ostwind seinem Namen alle Ehre und ist obendrein noch stürmisch dazu. Hoffentlich seid ihr alle okay da draußen.

Ich hab ja heute Morgen schon mal kurz Leben am Limit getestet. 

Da wollte sich doch glatt der Senf von meinem Frühstücksei mal meine Luftröhre angucken. Weitere Details erspare ich euch. Katrin klopfte auf meinem Rücken rum, Anja und Jenny vom Nachbartisch riefen ich soll die Arme hoch halten (erst mal das Ei weg legen) und Maximilian guckte entsetzt und kramte geistig wohl schon den Heimlich Handgriff raus. Aber ein Pumuckl kämpft sich durch. Ging dann wieder, aber es hatten dann alle gut Adrenalin getankt glaube ich. Sorry!

Um kein weiteres Risiko einzugehen, hab ich heute meine Aktivitäten dem Wetter angepasst und Indoor Training veranstaltet, weil es mir schlicht und einfach zu gefährlich so alleine unterwegs erschien. Außerdem stand da ja für diese Woche noch ein Punkt auf meinem Trainingsplan für‘s Pilgern, den ich noch nicht abgearbeitet hatte.

20min Treppensteigen puuuuuuh. Hab ich ganz schön unterschätzt. Wenn man so in etwa 1,50 min braucht für einmal rauf und runter, könnt ihr euch ausrechnen wie oft ich hoch und runter gelaufen bin. Knapp 2200 Schritte später und mit leichter Kurzatmigkeit, bin ich wieder in meinem Zimmer gelandet. 100% Kardio sagt meine Fitbit und genau dafür ist das wohl auch gedacht. Ich jedenfalls war kurz aus der Puste.

Trotzdem hab ich noch 12min Hulahoop geschafft und hab so also auch die Schlechtwetter Variante zum Thema Bewegung absolviert. Wetter ist also keine Ausrede.

Wer von euch neu ist und sich jetzt fragt „Hä Pilgern?“, der kann hier gerne noch mal nachlesen. Und ich schätze in den nächsten Wochen werde ich auch immer wieder davon berichten.

Ja und heute Nachmittag hab ich angefangen mit packen. Der erste Koffer ist schon fertig, ein paar Sachen schon im Auto. Seltsames Gefühl. 

Einerseits will man jetzt wirklich heim. 5 Wochen sind doch ganz schön lang, zumal ja inzwischen recht viele Mitstreiter auch schon weg sind. Andererseits fühlt man sich hier wohl, hat seinen Rhythmus, kennt sich aus, hat Freundschaften geschlossen und es gibt noch viel zu entdecken.

Also unbedingt wieder kommen!!!

Ich muss ja auch Fotos machen für weitere Postkarten Motive! Nur Winter wäre ja langweilig.

(Vielleicht biete ich auch der Klinik direkt welche an, mal sehen.)

Bis das soweit ist, müsst ihr noch ein paar Tage Geduld haben und ich muss erst mal zu Hause sein.