Antihormonatherapie – Time to say goodbye

„Sie müssen die Antihormontherapie mindestens 5 Jahre nehmen, wahrscheinlich sogar 10 Jahre wegen Ihrer Mutation.“ hieß es im Juni 2019 nach überstandener Mastektomie.

Wir haben September 2024 als mein Onkologe und ich entscheiden, dass es Zeit wird die Antihormonatherapie (AHT) abzusetzen.

Was ist das eigentlich Antihormontherapie?

Eine Antihormontherapie kann die Hormonproduktion oder die Bindung der Hormone an ihre Rezeptoren auf den Brustkrebszellen blockieren, um so das Tumorwachstum zu bremsen oder die Entstehung neuer Tumoren zu verhindern. Sie kommt nur in Frage, wenn der Brustkrebs Hormonrezeptor positiv war und das war bei mir der Fall.

Da ich aufgrund der BRCA Mutation meine Eierstöcke entfernt bekam, galt ich als menopausal und wurde mit sogenannten Aromatasehemmern behandelt. Diese verhindern, dass der Körper in Fett- und Muskelgewebe, Nieren und Nebennieren und Leber noch geringe Mengen an Östrogen produziert.

Da ich durch die Mutation ein erhöhtes Rückfallrisiko habe, wurde bei mir 5 Jahre lang mit Aromatasehemmer durch therapiert, während das bei Frauen ohne Mutation heutzutage anders gehandhabt wird. Da hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan, die Behandlung wird von Frau zu Frau immer individueller.

Einen kurzen Überblick erhältst du hier.

So weit so gut. Leider geht auch hier nichts ohne Nebenwirkungen ab.

Wenn man mit 42 ein ganzes Stück vor der biologischen Uhrzeit in die Wechseljahre katapultiert wird, reagiert der Körper.

Hitzewallungen, dünnes Haar, trockene Schleimhäute, trockene Haut, Schlafstörungen, Gewichtszunahme waren es bei mir. Oft berichten Frauen aber auch von Muskel- und Knochenschmerzen. Auch das erhöhte Osteoporose Risiko ist nicht außer Acht zu lassen. Alles Beschwerden, die natürlicherweise in den Wechseljahren auftreten, aber nach meinen Erfahrungen nicht so geballt und vor allem nicht so schlagartig.

Für mich trotzdem alles eine Art „Luxusprobleme“, war doch die Chemotherapie viel schlimmer gewesen.

Trotzdem plädierten jetzt Onkologe, Gynäkologin und die Augenärztin für das Absetzen, zu hoch sei der Verlust an Lebensqualität, zu hoch das Risiko für Folgeerkrankungen durch die trockenen Schleimhäute und von der Knochendichte na ja reden wir mal nicht.

Seit etwa 20. September bin ich jetzt also ohne AHT.

Komisches Gefühl irgendwie, nicht erleichtert oder befreit, eher etwas unsicher. Schließlich sollte mich diese Therapie ja vor etwaigen Rückfällen schützen. Neuere Studien zeigen aber, das eine längere Einnahme in meinem Fall keinen nennenswerten Effekt mehr auf Langzeitüberleben, Rezidiv oder Neuerkrankungsrisiko haben.

Na gut, dann her mit der Lebensqualität und einer großen Portion Hoffnung, das der olle Horst in den ewigen Jagdgründen bleibt.

Und wenn ein paar von dem Symptomen weniger werden oder ganz verschwinden, wäre ich wirklich glücklich.

Im Moment ist in meinem Gesicht wieder die Pupertät los gebrochen ….

Ich werde berichten.

 

 

Alles so schön Pink hier

Da ist er der Pinktober.

Alles wird Pink, Gebäude, Produkte, Kleidung, Veranstaltungen.

Brustkrebs soll diesen Monat in aller Munde sein, soll raus aus seiner Ecke ins Licht der Öffentlichkeit.

Auch ich bin eine von 8. Bin 2018 an Brustkrebs erkrankt und gelte seit Kurzen als Langzeitüberlebende, weil ich die kritischen 5 Jahre überstanden habe.
Trotzdem oder gerade deswegen werde ich nicht müde, meine Botschaft in die Welt zu tragen.

Geht zur Vorsorge, tastet eure Brüste regelmäßig ab und vor allem achtet gut auf euch.

Und wenn es euch doch erwischt, dann will ich euch zeigen, dass es Menschen gibt, die an eurer Seite stehen zum Beispiel in Selbsthilfegruppen der Frauenselbsthilfekrebs und das es mittlerweile ganz viele tolle Hilfsangebote gibt, die ihr nutzen könnt.
Was in all der pinken Flut untergeht – es ist auch Greentober Leberkrebs Monat!
Nicht mal so ein Zufall, denn Brustkrebs kann, wenn er denn Metastasen macht, auch die Leber befallen.

In sofern sollten wir das Grün in all dem Pink nicht vergessen.
Schaut doch mal bei Krebs Campus und bei Dr. Babett Baraniec vorbei.
Hashtagbrustkrebsmonat Hashtagbrustkrebsvorsorge Hashtagbrustkrebsawareness Hashtaggibachtaufdich

Sommerpause

 

Wie in jedem Jahr geht’s für uns wieder nach Skandinavien und ganz bewusst habe ich vor der Reise und nach der Reise ein paar freie Tage zusätzlich angehängt, sowohl hier im Blog aus auch als virtuelle Assistentin und psychoonkologische Begleiterin. Das Ehrenamt ruht ebenfalls so lang.

Ich wünsche euch eine schöne Zeit, bleibt mir treu. Ab Ende September geht’s dann hier weiter.

Eure Anett

 

Das StrickbrustTeam sucht Mitstreiter

Seit geraumer Zeit stricke ich Socken und Stirnbänder und demnächst auch Tücher für das StrickbrustTeam. Es ist einfach eine Herzensangelegenheit.
Das StrickbrustTeam stellt mit viel Liebe, ehrenamtlich und auf Spendenbasis Strickbürste, Herzkissen, Portkissen, Mützen, Tücher, Socken, Puschen und mehr her und verschickt es KOSTENLOS an von Krebs Betroffene.
Wir suchen sowohl Mitstreiter als auch Spender – egal ob finanziell oder Material.
Du willst was Gutes tun?
Dann komm doch zum StrickbrustTeam!
Strickbrust@web.de oder 0176 30 777 346
Facebook Strickbrust
Instagram @strickbrustteam
Spendenkonto:
DE42 1001 1001 2830 5154 15
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Zeit für dich – Atme als Motivator für den Morgen

Wie versprochen gibt es im Juni eine kleine Atemreihe von mir.

Dein Atem ist ein nützliches Tool, denn du hast ihn immer dabei, er arbeitet ohne dein zutun, aber du kannst ihn bewusst beeinflussen und für dich nutzen.

Meditation, Yoga, Pilates, Qigong nutzen die Atmung. Keine natürliche Geburt ohne Atemtechniken und auch im Coaching spielt die Atmung eine wichtige Rolle.

Gleich morgens aus dem Bett zu springen, ist eher keine so gute Idee, ganz abgesehen davon, dass ich persönlich auch nicht zu den „zack wach“ Leuten gehöre.

Mit der folgenden Übung, weckst du deinen Körper sanft auf und hast vom Prinzip her gleich schon deine erste MeTime und eine kleine Atemmeditation durchgeführt.

  • Bleib noch einen Moment im Bett liegen und lege eine Hand auf deinen Bauch, die andere auf deine Brust.
  • Atme ruhig durch die Nase ein, so dass sich deine Hand auf dem Bauch einige Zentimeter hebt, die auf der Brust jedoch kaum.
  • Atme mit einem kleinen Seufzer durch den Mund aus, bis dein Bauchnabel beginnt sich nach innen zu ziehen.
  • Wiederhole dies ein paar Mal.

 

  • Atme nun durch die Nase tief in deinen Brustkorb ein, so dass sich deine Schultern spürbar nach oben schieben, sich deine Hand auf dem Brustkorb bewegt, während die auf deinem Bauch sich kaum rührt.
  • Atme mit einem Seufzer durch den Mund wieder aus, bis deine Schulter wieder in Ausgangsposition sind.
  • Wiederhole dies ein paar Mal.

 

  • Strecke und dehne dich noch ein paar mal genüsslich, komme über die Seite zum Sitzen an der Bettkante und starte in deine  Tag.

Mit diesen zwei einfach Übungen kommst du sanft im Tag an und hast gleichzeitig vor allem durch die erste Übung = tiefe Bauchatmung deine inneren Organe aktiviert.

Schreib mir gern in den Kommentaren, wie du in deinen Tag startest und wie die Übung für dich war.

Alle Posts zum Thema „Zeit für dich“ findest du hier unter dem gleichnamigem Label.

 

 

Brustlos – nicht Rad(t)los

Kennt ihr schon den Blog von Antje Proft?

http://brustlosnichtradtlos.com

Antje ist Vorsitzende von AMSOB e.V, wo ich ja selbst aktiv bin und neben Öffentlichkeitsarbeit auf Patiententagen und in Kliniken, auch das Spendenportal betterplace betreue.

Noch immer wissen viel zu wenige Betroffene, dass Brustlosigkeit eine gleichwertige Option zur Mastektomie mit Wiederaufbau ist. Leider ist es auch bei vielen Ärzten eher unbekannt, dass Frauen sich selbstbewusst genau dafür entscheiden, nämlich brustlos zu leben.

Darüber klärt Antje bei ihren Touren auf, ist persönlich ansprechbar und hat natürlich unsere Flyer und Mutmachpost im Gepäck.

Den Start dieses Jahr legt Antje auf den Prolog Berlin vom 06.06. bis 07.06.2024, ehe dann die große Tour von Kassel bis zur Ostsee folgt.

Verfolgen kann man ihre Tour  auf ihrem Blog und auf den Social Media Kanälen von AMSOB.

Und wer vor Ort wohnt, ist gern eingeladen Antje zu begleiten oder zu begrüßen.

Schlagzeilen – Fluch oder Segen?

Oder vielleicht beides?

Schlagzeilen oder Headlines erzeugen Aufmerksamkeit, das ist ihr Job.

Man soll den Artikel lesen, die Website besuchen, die Zeitung kaufen. Es wird auf ein Thema aufmerksam gemacht, oft mit provokanten Schlagzeilen.

Hat das geklappt, dann kommt es darauf an, ob der Text inhaltlich verspricht was die Schlagzeile verkündet hat.

Schlagzeilen sind oft krass formuliert und funktionieren, dass habe ich hier im Blog auch schon festgestellt.

Schlagzeilen können aber auch bestimmte Menschen triggern oder verletzen. Gerade, wenn es um Gesundheitsthemen geht, oft schwierig.

Heute bin ich über die Schlagzeile „Tumorfatigue – Kniebeugen am Chemotropf“ gestolpert.

Bitte was???

Im Artikel steht dann, dass regelmäßige Bewegung Tumorfatigue verringern kann. Das kann wird wahrscheinlich großzügig überlesen, wird auch nur einmal erwähnt.

Ich hatte sofort das Gefühl, dass man wohl selbst dran schuld ist mit seinem Fatigue, zumindest zu teilen, wenn man nicht körperlich aktiv war während der Chemo.

Kniebeugen am Chemotropf – allein das Bild was ich da im Kopf habe …

Nur im Nebensatz wurde geschrieben „wenn es möglich ist“ – viele Chemopatienten gehören aber genau zu dieser Patientengruppe, der es nicht möglich ist, körperlich aktiv zu sein, geschweige Sport zu machen. Das kann an der Erkrankung liegen, an den Nebenwirkungen, an voran gegangenen Therapien oder Operationen oder am Alter.

Was die wohl empfinden, wenn sie das lesen?

Es wird nicht erklärt, dass es nicht nur Tumorfatigue gibt. Ich hab auch ohne Tumor Fatigue!

Es wird nicht aufgezeigt, wo man da Hilfe bekommt, ob es da Empfehlungen gibt, Infomaterial, ect.

Da ich zusammen mit Dr. Sabrina Han zum Thema Fatigue arbeite, weiß ich nur all zu gut, wie lange man sucht, um an Tools und Trainings zu kommen.

Wenn schon ein Großteil der Ärzteschaft dazu noch kaum informiert ist, wie soll es dann der Patient sein?

Die Schlagzeile hat Wirkung gezeigt!

Ich hab deswegen diesen Post verfasst.

Der eigentliche Artikel wird geteilt in der großen Krebsbubble.

Wie er die Leser zurück lässt, weiß man nicht.

Ich jedenfalls hab mich gefreut, dass das Thema aufgegriffen wurde, hätte mir aber mehr Information und Erklärung gewünscht und nicht dieses komische Gefühl zwischen den Zeilen.

Schlagzeilen – Fluch oder Segen.

Wie siehst du das?

Willkommen im Strickbrust Team

Ich stricke und häkle gern.

Es hilft mir abzuschalten, ich produziere etwas, es ist gut gegen Polyneuropathie und schlank hält es auch, weil wenn ich stricke kann ich keine Nüsse oder Chips knabbern.

Irgendwann kam da die Idee, warum nicht für andere stricken?

Socken, Tücher, Schals für Freunde, zuletzt sogar ein Pullover.

Als ich im Februar bei der lieben Michaela zu Besuch war, hatten wir die Idee, das wir mit unseren Socken doch die kalten Füßchen der Chemopatienten wärmen könnten.

Aber alleine aufziehen, Wolle kaufen, Werbung machen, Versand, …?

Moment da gibt es doch das StrickbrustTeam.

Der Name ist Programm, man kann dort gestrickten Brustersatz bekommen.

Aber nicht nur das!

Inzwischen gibt es auch Herzkissen, Portkissen, Mützen, Bettschuhe Krönchen und ab und an auch mal Socken. Alles ehrenamtlich und mit viel Liebe gefertigt, auch Sonderwünsche wie ich kürzlich einen für eine Klientin von mir hatte.

Also mal eben die Mädels angeschrieben und siehe da, es werden Sockenstrickerinnen gesucht.

So sind wir seit Freitag, den 12.04.2024 Teil des StrickbrustTeams und lassen kräftig die Nadeln klappern.

Du kannst auch stricken oder nähen und möchtest unterstützen? Dann mach’s wie wir, kurze Nachricht und los geht’s.

mailto:strickbrust@web.de

Du bist in Handarbeiten nicht so aufgestellt, möchtest aber unterstützen?

Dann hilf doch mit Wollspenden, Stoffen oder schlicht und einfach ein paar Euros.

Vielen Dank dafür.